28 Tote bei Selbstmordanschlägen in Nigeria

Über 80 Menschen wurden verletzt
Drei Attentäterinnen sprengten sich am Eingang eines Vertriebenenlager in die Luft.

Bei drei Selbstmordanschlägen im Nordosten Nigerias auf ein Lager von Vertriebenen sind mindestens 28 Menschen getötet und über 80 weitere verletzt worden. Drei Selbstmordattentäterinnen hätten sich am Dienstag auf einem Markt am Eingang des Lagers in der Stadt Mandarari in die Luft gesprengt, berichtete der Vertreter einer örtlichen Bürgerwehr, Baba Kura, am Dienstag.

Nach seinen Angaben zündete gegen 18.00 Uhr (19.00 Uhr MESZ) zunächst eine der Attentäterinnen ihren Sprengstoffgürtel. In der anschließenden Panik hätten sich dann die beiden anderen Frauen in die Luft gesprengt und dabei die meisten der Opfer mit sich in den Tod gerissen. Laut dem Chef einer der Bürgerwehren gegen Boko Haram wurden mehr als 80 Verletzte in das Krankenhaus von Maiduguri, der Hauptstadt des Teilstaats Borno, gebracht.

Mandarari liegt rund 25 Kilometer von Maiduguri entfernt im Bezirk Konduga. Dieser ist seit einiger Zeit immer wieder Ziel von Angriffen und Anschlägen der Islamistengruppe Boko Haram. Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben.

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