15 Tote bei Terrorangriff auf Hotel in Mogadischu

Das zerstörte Hotel in Mogadischu.
Politiker und Regierungsbeamte unter den Opfern. Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu Anschlag.

Bei einem Terrorangriff auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Sonntagmorgen nach offiziellen Angaben 15 Menschen getötet worden. Zuvor hatte die Polizei mindestens zwölf getötete Menschen genannt.

Unter ihnen sollen Politiker und Regierungsbeamte sein. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben des Senders Al-Jazeera bekannte sich die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab zu dem Anschlag.

Dem Bericht zufolge explodierte zunächst eine Autobombe vor dem Hoteleingang. Dann habe es Schusswechsel zwischen den Angreifern und Wachleuten gegeben. Ein Selbstmordattentäter habe dann im Hotel Sahafi erneut Sprengstoff gezündet. Ein Korrespondent berichtete, fünf Menschen hätten auf dem Boden gelegen. Soldaten der Regierung und der Afrikanischen Union hätten die Angreifer schließlich aus dem Hotel vertrieben, das bei Politikern und Geschäftsleuten beliebt ist.

Die islamistische Al-Shabaab-Miliz verbreitet in Somalia Angst und Schrecken und verübt auch in Nachbarländern wie Kenia Anschläge. Seit Jahren kämpfen die sunnitischen Extremisten für einen sogenannten Gottesstaat am Horn von Afrika. Sie terrorisieren Christen und gemäßigte Muslime; Hass auf die westliche Kultur treibt sie an.

In den Gebieten, die sie kontrollieren, setzen sie eine besonders strenge Auslegung der islamischen Rechtsprechung Scharia durch - einschließlich Steinigungen bei Ehebruch und Handamputationen bei Diebstahl.

Zwar konnten Regierungstruppen und Soldaten der Afrikanischen Union die Extremisten 2011 aus der Hauptstadt Mogadischu vertreiben. 2012 verlor die Miliz zudem die Kontrolle über die Hafenstadt Kismayo. Al-Shabaab beherrscht aber noch weite Teile Mittel- und Südsomalias. Die Terrorgruppe hat nach Schätzungen 7.000 bis 9.000 Mitglieder.

Immer wieder verüben die militanten Islamisten in Mogadischu Anschläge auf Regierungsgebäude, Politiker oder Journalisten. Nachdem Anfang September 2014 ihr Anführer Ahmed Abdi Godane bei einem US-Luftangriff getötet worden war, schwor Al-Shabaab Rache. Neuer Chef wurde Ahmed Umar alias Abu Ubaida, ein ehemaliger Kommandant der Miliz.

Die Organisation hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Sie kooperiert in Afrika auch mit den Islamisten von Boko Haram, die in Nigeria blutigen Terror verbreiten.

Beim bisher blutigsten Angriff von Al-Shabaab kamen am 2. April 2015 in der Garissa-Universität in Kenia mindestens 148 Menschen ums Leben, die meisten davon christliche Studenten. Bei einem Anschlag auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi starben am 21. September 2013 mindestens 68 Menschen.

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