51 Flüchtlinge nach neuen Bootsunglücken vermisst

Drei Schlauchboote sollen im Mittelmeer gesunken sein. Bereits in der Nacht auf Donnerstag hatte die libysche Küstenwache von einem Bootsunglück vor der Hauptstadt Tripolis berichtet.

Nach dem Sinken dreier Schlauchboote im Mittelmeer zwischen Italien und Libyen werden nach Angaben von Überlebenden 51 Flüchtlinge vermisst. Ein dänisches Handelsschiff hatte 339 Menschen gerettet, die Vermissten seien wegen des schlechten Wetter und der Instabilität ihrer Boote ins Wasser gestürzt, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf die italienische Polizei am Donnerstag.

Auch ein Toter sei geborgen worden. Er wurde zusammen mit den Überlebenden in die sizilianische Hafenstadt Augusta gebracht. Die Polizei nahm zudem drei Verdächtige, die als Kapitäne agiert hatten, wegen Beihilfe zur illegalen Migration fest. Jeder der Flüchtlinge soll 800 bis 1.500 libysche Dinar (523 bis 980 Euro) für die Überfahrt bezahlt haben.

Mittelmeer ist Hauptfluchtroute

Nach Schließung der Balkanroute im Frühjahr ist der Weg von Libyen über das Mittelmeer nach Italien die Hauptfluchtroute von Schutzsuchenden in Richtung Europa. Aufgrund des politischen Chaos im nordafrikanischen Bürgerkriegsland können Schlepper ihrem Geschäft nahezu ungestört nachgehen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR erreichten seit Jahresbeginn bereits knapp 154.000 Menschen über das Mittelmeer Italien, insgesamt kamen dabei mehr als 3.800 Flüchtlinge ums Leben.

Bereits in der Nacht auf Donnerstag hatte die libysche Küstenwache erklärt, nach dem Kentern eines Schlauchbootes rund 42 Kilometer vor der Hauptstadt Tripolis würden 97 Menschen vermisst. 29 Flüchtlinge hätten gerettet werden können, sagte der Sprecher der Einsatzkräfte Ayoub Qassem.

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