Aus für Stimmenkauf

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Wenn Faymanns Plan wahr wird, bleibt Pelinkas Fall keine ORF-Eintagsfliege.

Armin Wolf hielt seine dritte KURIER ROMY in Händen – und nutzte Samstagnacht die Chance, seinem Chef live etwas auszurichten. Eigentlich, so Wolf, hätten jene Dutzenden ORF-Redakteure eine ROMY verdient, die per Video erfolgreich gegen dessen Personalentscheidung protestiert hatten: Die Bestellung des Ex-Chefs der SPÖ-Fraktion im ORF-Stiftungsrat, Niko Pelinka, zum Bürochef des ORF-Generaldirektors.

Wenn wahr wird, was Werner Faymann im KURIER ankündigt, dann haben die couragierten ORFler nicht nur einen unsäglichen Postenschacher verhindert. Der Kanzler will nun den mit 35 Leuten monströsen Stiftungsrat in ein schlankes Kontrollorgan mit 10 bis 15 Aufsichtsräten umwandeln. Die Niko Pelinkas von morgen sollen sich zudem vor Berufung in den ORF-Aufsichtsrat einem öffentlichen Hearing stellen müssen. Ob das allein den Parteienzugriff nachhaltig beschränkt, hängt vom Kleingedruckten ab. Eine mittlere Sensation ist aber bereits, dass der SPÖ-Chef den Betriebsräten das Wahlrecht entziehen will. Sie sollen nicht mehr in Versuchung geführt werden, sich ihr Ja zum neuen Chef abkaufen zu lassen.

Wahl-Stimme gegen besseren Job – zumindest diese schmutzigen Deals könnte es so bald nicht mehr geben.

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