Arbeiterkammer: Kaske folgt auf Tumpel

Arbeiterkammer: Kaske folgt auf Tumpel
Der AK-Präsident macht den Weg für einen kleinen Generationenwechsel frei. "vida"-Chef übernimmt seinen Posten.

In der Arbeiterkammer geht eine Ära zu Ende: Präsident Herbert Tumpel hat am Sonntag seinen Rückzug bekannt gegeben. "Ich werde im März 65 Jahre alt und will bei den AK Wahlen 2014 nicht mehr antreten. Ich werde mich daher aus der Politik zurückziehen", erklärt Tumpel in einer Aussendung. Als sein Nachfolger steht der Vorsitzende der Gewerkschaft "vida", Rudolf Kaske, fest, bestätigten mehrere Spitzengewerkschafter. Tumpel steht der größten Arbeitnehmervertretung seit 15 Jahren vor.

Der AK-Präsident macht nun den Weg für einen kleinen Generationenwechsel bei der nächsten Arbeiterkammer-Wahl im Jahr 2014 frei. Kaske wird dadurch die Gelegenheit bekommen, sich rechtzeitig in sein neues Amt einzuleben, um als Spitzenkandidat die Dominanz der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter zu festigen.

Part of the deal

Der Wechsel folgt einer innergewerkschaftlichen Logik. Seit Jahren geht das Gerücht, dass der AK-Posten Teil eines Personaldeals aus dem Jahr 2009 ist. Damals legten die roten Gewerkschaftsgranden fest, dass die GPA mit Ingrid Reischl die Obfrauschaft in der Wiener Gebietskrankenkasse und den Vorsitz in der Trägerkonferenz des Hauptverbands erhält, die Metaller-Gewerkschaft, mittlerweile pro-ge, über Manfred Felix den Chefposten in der Pensionsversicherungsanstalt und die "vida" das Präsidentenamt, wenn sich Tumpel einmal zurückzieht. Dies geschieht nun.

Geht Kaske in die AK, wird es in der "vida" einen neuen Vorsitzenden brauchen. Dass dieses Amt diesmal an die Eisenbahner geht, dürfte fix sein, stellen sich doch in der heterogenen Gewerkschaft die mit Abstand größte Gruppe und war es bei der Gründung schon eine ziemliche Überraschung, dass Eisenbahner-Chef Wilhelm Haberzettl nicht selbst das Ruder übernahm. Logisch als neuer "vida"-Vorsitzender wäre Roman Hebenstreit als Zentralbetriebsratsobmann der ÖBB, auch wenn der bisher keine entsprechenden Ambitionen geäußert hat.

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