Affäre-DSK: "Einvernehmlich, aber brutal"

Affäre-DSK: "Einvernehmlich, aber brutal"
Die Mutter des mutmaßlichen Sex-Opfers räumte ein, selbst eine Liaison mit Strauss-Kahn gehabt zu haben.

In der Pariser Sex-Affäre um den ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn gibt es neue Verwicklungen. Anne Mansouret, die Mutter des mutmaßlichen Sex-Opfers Tristane Banon, hat nun zugegeben, selbst eine Liaison mit Strauss-Kahn gehabt zu haben.

Die Beziehung sei "einvernehmlich, aber durchaus brutal" gewesen, erklärte die 65-jährige Anne Mansouret, eine Parteifreundin von Strauss-Kahn, laut L'Express bei ihrem Verhör.

"Bin durchgedreht"

Die 32-jährige Journalistin und Autorin Tristane Banon hat Strauss-Kahn wie berichtet wegen einer acht Jahre zurückliegenden versuchten Vergewaltigung angezeigt. Anne Mansouret bekräftigte, dass sie ihrer Tochter von einer Anzeige abgeraten habe. Sie habe damals ihre Freundin Brigitte Guillemette angerufen, um mit ihr darüber zu sprechen.

Guillemette war nicht nur von 1986 bis 1989 mit Strauss-Kahn verheiratet, sie ist auch die Patentante von Tristane Banon. Guillemette habe daraufhin Strauss-Kahn angerufen, der ihr etwa Folgendes gesagt habe: "Ich weiß nicht, was mich geritten hat. Ich habe mit der Mutter geschlafen, und ich bin durchgedreht, als ich die Tochter sah."

Brigitte Guillemette, die die zweite Frau des IWF-Chefs war und mit ihm die Tochter Camille hat, wurde im Fall Tristane Banon von der Polizei als Zeugin gehört.

Auch Camillie Strauss-Kahn ist zu den Vergewaltigungsvorwürfen vernommen worden. Der Grund: Die 26-Jährige, die in New York studiert, ist mit Tristane Banon befreundet. Laut Ermittlern soll auch der ehemalige Chef der sozialistischen Partei, François Hollande, angehört werden.

Vorermittlungen

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Zurzeit laufen noch die Vorermittlungen; dann wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie ein Verfahren einleitet. Falls sie zu dem Schluss kommt, dass es sich um sexuelle Belästigung handelt, wäre die mutmaßliche Straftat schon verjährt. Im Fall einer Verurteilung wegen versuchter Vergewaltigung drohen dem 62-jährigen Strauss-Kahn 15 Jahre Haft. Er bezeichnete die Vorwürfe als "erfundene Geschichten" und klagte Tristane Banon wegen Verleumdung.

Dominique Strauss-Kahn ist in dritter Ehe mit Anne Sinclair, 62, verheiratet. Die aus reicher Familie stammende New Yorkerin hält ungeachtet der Vorwürfe, die in den USA gegen ihren Mann laut wurden, zu ihm. "Ich glaube keine Sekunde lang den Anschuldigungen, die gegen meinen Mann erhoben werden", versicherte sie schon im Mai.

Strauss-Kahn soll Mitte Mai ein Zimmermädchen überfallen und zum Oralsex gezwungen haben. Der Franzose kam in Haft und stand dann unter Hausarrest. Knapp sieben Wochen später kam er frei, weil das Zimmermädchen mehrfach gelogen haben soll.

Die aus Guinea stammende Frau hatte sich bei den Vernehmungen in Widersprüche verwickelt. Anhörung am 1. August Richter und Anklage betonten, dass der Fall nicht abgeschlossen sei. Das Verfahren gegen Dominique Strauss-Kahn verzögert sich aber. Die nächste Anhörung wurde verschoben; sie soll erst am 1. August stattfinden, weil beide Seiten mehr Zeit für ihre Ermittlungen brauchen.

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