Ärger über Alko-Razzia bei Polizisten

Ärger über Alko-Razzia bei Polizisten
In Salzburg wurden Beamte des Kriminalreferates vor der Heimfahrt zum Alko-Test gebeten. Für die Gewerkschaft eine "feige Aktion".

Die Polizei in Salzburg hat am Montagnachmittag Alko-Kontrollen in den eigenen Reihen durchgeführt. Konkret wurden die Beamten des Kriminalreferates überprüft, als diese nach Dienstschluss mit ihren Autos den Heimweg antraten. Fazit der ungewöhnlichen Razzia: Alle Kriminalisten waren absolut nüchtern, berichteten Salzburger Medien am Mittwoch. Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler rechtfertigt die Aktion, die Gewerkschaft hingegen spricht von einer "feigen Aktion".

Anlass für die nicht alltägliche Überprüfung waren anonyme Gerüchte, wonach Mitarbeiter des Kriminalreferates während des Dienstes Alkohol tränken. Lindenthaler ordnete daher die Kontrolle an. Montagnachmittag wurde eine Streife bei einer Bushaltestelle unweit des Stadtpolizeikommandos postiert, die sämtliche Kriminalisten anhielt, die auf dem Heimweg waren - in Summe rund ein Dutzend. Einhelliges Ergebnis der Alkotests: Alle ergaben 0,0 Promille, so Polizei-Sprecher Anton Schentz.

Polizeikommandant: Wollten "Andeutungen" entgegentreten

Die Gewerkschaft kritisiert die Vorgangsweise: "Nach Dienstschluss den Kollegen aufzulauern, ist schlicht eine feige Aktion. Sollte es Probleme mit Alkohol geben, dann ist die interne Dienstaufsicht gefragt", so die Gewerkschafter Franz Ellmauthaler und Günther Nemetz.

Der Stadtpolizeikommandant verteidigt seine Vorgangsweise: "Leider häufen sich Andeutungen, dass Polizisten im Dienst trinken und nichts arbeiten. Dem wollen wir entgegentreten. Sicher ist das nicht die seriöseste Art und Weise, niemand wusste von dieser Aktion. Aber jetzt können wir guten Gewissens sagen, die Andeutungen stimmen nicht", so Lindenthaler, der von einem "ersten Schuss vor den Bug" spricht: "Bei uns gilt 0,0 Promille."

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