238 Menschen nach Fährunglück gerettet

238 Menschen nach Fährunglück gerettet
Vor Papua-Neuguinea ist eine Fähre mit bis zu 350 Menschen an Bord gesunken.

Nach dem Untergang einer Fähre vor Papua-Neuguinea werden Dutzende Passagiere noch vermisst. Entgegen erster Meldungen sollen sich 300 bis 350 Menschen an Bord der "MV Rabaul Queen" befunden haben. Bis Donnerstagabend (Ortszeit) konnten 238 Menschen lebend geborgen werden. Berichte über Tote lagen nicht vor. Rettungsmannschaften suchten nach weiteren Reisenden. Die Fähre war in Kimbe auf der Insel Neubritannien abgefahren. Der Ort ist ein Taucherparadies und zieht Touristen aus aller Welt an. Der Unglücksort der Fähre liegt etwa 80 Kilometer vom Zielhafen Lae entfernt.

"Dies ist offensichtlich eine große Tragödie", sagte Australiens Premierministerin Julia Gillard kurz nach dem Unglück. Die Reederei machte keine genaueren Angaben und teilte zunächst nur mit, sie habe in der Früh den Kontakt zu der Fähre verloren. Die " Rabaul Queen" soll noch ein Notsignal abgesetzt haben.

Ursache unklar

238 Menschen nach Fährunglück gerettet

Die Ursache der Havarie rund 16 Kilometer vor der Küste war unklar. In Medienberichten wurde spekuliert, die 47 Meter lange "Rabaul Queen" könne überladen gewesen sein oder ein technisches Problem gehabt haben. Vor dem Büro der Reederei im Zielhafen Lae, der zweitgrößten Stadt Papua-Neuguineas, versammelten sich zahlreiche besorgte Angehörige, berichtete der Chef der örtlichen Handelskammer, Alan McLay. Es sei unwahrscheinlich, dass Ausländer an Bord gewesen seien, schrieb die Zeitung The Australian unter Berufung auf das australische Außenministerium.

An Bord seien 300 bis 350 Menschen gewesen, darunter viele Studenten und Lehrer, sagte die Sprecherin des Seenot-Rettungsdienstes von Papua-Neuguinea (NMSA), Nerae Mari Mahu. Nach ihren Worten war die See relativ ruhig und die Sicht gut. Dies erleichtere die Rettungsaktion, an der sich auch Australien beteilige. Helfer berichteten nach Angaben der australischen Behörden dagegen von bis zu fünf Meter hohen Wellen und starkem Wind.

Acht Schiffe, darunter auch Frachter, die sich in dem Gebiet befanden, eilten der Fähre zur Hilfe. Drei Hubschrauber waren ebenfalls im Einsatz. Australische Flugzeuge warfen Rettungsflöße über der Unglücksstelle ab. "Wir sind optimistisch, dass die Rettung dank der großen Hilfe gut verlaufen wird", sagte die NMSA-Sprecherin.

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