1100 Menschen warten auf ein Spenderorgan

Österreichs Transplantationsmedizin liegt im internationalen Vergleich an der Spitze.

Aber im vergangenen Jahr ging die Zahl der Organspender pro Million Einwohner (22,8) um 8,6 Prozent zurück, die Zahl der Transplantationen selbst um 3,3 Prozent.

2010 wurden 701 Transplantationen mit Organen verstorbener und 61 mit Organen lebender Spender durchgeführt (siehe Grafik) . 191 verstorbene Organspender wurden gemeldet.
Trotz dieses Rückgangs ist "die österreichische Versorgungslage im internationalen Vergleich gut", heißt es im neuen "Transplant-Jahresbericht 2010" des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG). Allerdings befinden sich etwa 1100 Personen auf den Wartelisten für eine Transplantation.

Vermeidbare Todesfälle

"Es sterben noch immer Menschen auf den Organwartelisten, die nicht die Chance auf eine Organtransplantation erhalten. Das müsste nicht so sein, zumal das Potenzial an postmortalen (verstorbenen, hirntoten, Anm.) Organspendern vermutlich höher ist", heißt es in dem Bericht.

Eine Möglichkeit, dieses Potenzial zu steigern, sind Transplantationsbeauftragte in den Spitälern: Diese Ärzte bemühen sich, das Bewusstsein für Organspenden beim Spitalspersonal zu heben und sorgen dafür, dass möglichst wenige potenzielle verstorbene Spender übersehen werden. 2009 und 2010 wurden bereits elf derartige Beauftragte eingesetzt, bis 2013 sollen weitere 14 dazukommen.

Positiv ist die Entwicklung bei der Stammzellspende und den Stammzelltransplantationen: 2010 waren nach dem neuen Bericht rund 62.000 Stammzellspender registriert. Für 80 bis 85 Prozent der Patienten konnte ein Fremdspender gefunden werden - im Schnitt innerhalb von 51 Tagen.

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