100 Soldaten unter Lawine begraben

100 Soldaten unter Lawine begraben
In Pakistan ist ein Militärstützpunkt von den Schneemassen verschüttet worden - mindestens 100 Personen sind eingeschlossen.

Bei einem Lawinenunglück in Pakistan sind mindestens hundert Soldaten der pakistanischen Armee verschüttet worden: Die Lawine sei auf einen Militärstützpunkt in der Kaschmir-Region nahe der Grenze zu Indien niedergegangen, erklärte ein Armeesprecher am Samstag. In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchten Rettungskräfte mit Spürhunden und Hubschraubern, unter den Schneemassen Überlebende zu finden.

"Mehr als hundert Soldaten der Nördlichen Leichte Infanterie, darunter auch ein Oberst, wurden eingeschlossen, als die Lawine den Militärstützpunkt traf", sagte Armeesprecher Athar Abbas. Das Unglück ereignete sich demnach in Gayari in der abgelegenen Himalaya-Region Siachen. Ein Team aus Ärzten und Sanitätern sei in das Unglücksgebiet entsendet worden.

Während der Schlafenszeit

Berichten des Staatsfernsehens zufolge hatten die Rettungskräfte Schwierigkeiten, schweres Gerät in die abgelegene Region zu bringen. Die Lawine sei Samstag früh niedergegangen, möglicherweise hätten die Soldaten zu diesem Zeitpunkt noch geschlafen.

Extreme Bedingungen

In den Bergen Pakistans, des benachbarten Afghanistan und der Kaschmir-Region herrschen oft extreme Wetterbedingungen. Durch Lawinen und Erdrutsche werden immer wieder Straßen unpassierbar und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Im Februar wurden mindestens 16 indische Soldaten von zwei Lawinen getötet. Die Region Siachen liegt nahe der vier auf pakistanischer Seite liegenden mehr als 8.000 Meter hohen Berge K2, Broad Peak, Gasherbrum I und Gasherbrum II.

Die Kaschmir-Region liegt zu Teilen in Pakistan und zu Teilen in Indien. Beide Seiten beanspruchen die gesamte Region für sich. Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 führten die beiden Atommächte zwei ihrer drei Kriege um die Region. Beide Länder entsandten tausende Soldaten nach Kaschmir, wobei bereits mehr Soldaten durch die extremen Wetterbedingungen als durch Kampfhandlungen getötet worden sein sollen.

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