Wildwasserkanutin Kuhnle erreichte Olympia-Halbfinale

Wildwasserkanutin Kuhnle erreichte Olympia-Halbfinale
Wildwasserkanutin Corinna Kuhnle hat den ersten von drei Schritten zur erhofften Olympia-Medaille ohne zu glänzen absolviert. Die Ex-Weltmeisterin belegte am Montag nach Problemen in der Schlüsselpassage nur Vorlauf-Platz zwölf, qualifizierte sich aber ohne Zittern für das Halbfinale der besten 15. Die Vorschlussrunde und die Medaillenentscheidung der schnellsten zehn gehen am Donnerstag in Szene.

Kuhnle nahm ihre zwei suboptimalen Fahrten im Wildwasserkanal von Deodoro angesichts des ungefährdeten Aufstiegs nicht allzu tragisch. "Den wichtigen Schritt habe ich gemacht, es geht weiter im Halbfinale, deshalb bin ich nicht am Boden zerstört", meinte die Niederösterreicherin. Zufrieden könne sie aber nicht sein. "Es hat zwar oben sehr gut funktioniert in beiden Läufen, aber die Torkombination 20-21 war definitiv nicht mein Teil."

Die knifflige Passage, mit der etliche andere Fahrerinnen ebenfalls Probleme hatten, bereite ihr aber nicht wirklich Kopfzerbrechen. "Es kann passieren, dass man mit einer Kombination Schwierigkeiten hat, aber das Wichtige war, dass der Rhythmus passt, dass das Startprozedere und der Speed passt. Das hat sehr gut funktioniert." Außerdem werde die Streckenführung für die nächsten Läufe geändert, merkte die Weltmeisterin von 2010 und 2011 an.

Dass sie nicht ganz vorne gelandet ist, könne in gewisser Weise auch ein Vorteil sein. "Für mich ist es der angenehmere Zustand, als wenn ich die Quali gewinne und für drei Tage im Kopf habe, dass ich da die beste Zeit runtergefahren bin."

Die Leistungen der Schnellsten Stefanie Horn (ITA), Jessica Fox (AUS) und Fiona Pennie (GBR) versetzten Kuhnle nicht in Besorgnis. "Ich sehe es nicht so, dass die Konkurrenz unschlagbar ist." An ihrem Selbstvertrauen habe das Vorlaufabschneiden jedenfalls nichts geändert. "Dafür bin ich schon lange genug im Sport. Der wichtigste Schritt war, sich zu qualifizieren. Das hat funktioniert."

Außerdem sage das Vorlauf-Abschneiden ihrer Erfahrung nach wenig über Medaillenchancen aus. Sie habe schlicht und einfach die Pflichtaufgabe erfüllt, nun folge mit der Finalqualifikation der nächste Schritt. "Die Taktik ist die gleiche, ich werde mich auf mich selbst konzentrieren", so die Olympia-Achte von London.

Ihr Trainer Michael Seibert sah von seinem Schützling zwei nicht optimale Läufe, wie er sagte. "Insgesamt ist sie aber gut gefahren. Man hat gesehen, dass sie sich nicht verstecken muss. Die Zeiten, die vorne gefahren worden sind, kann sie auch fahren." Große Bedeutung misst auch er der Qualifikation nicht bei. "Das wird vergessen und gleich abgehakt. Ob geradeso reingequetscht oder mit großem Feuerwerk, das ist egal", stellte der Deutsche klar.

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