Serbien rät Athleten: Kein Kontakt mit Kosovo-Sportlern
Die serbische Regierung hat ihren Athleten bei den Olympischen Spielen in Rio geraten, jeden Kontakt mit Sportlern aus dem benachbarten Kosovo zu vermeiden. Selbst bei einer Siegerehrung sollten die Serben das Podest unter Protest verlassen, sagte Sportminister Vanja Udovicic am Sonntag den Medien in Belgrad.
"Wir können weder die Hymne hören noch die Nationalfahne ansehen", begründete der Minister den ungewöhnlichen Ratschlag mit Blick auf den Kosovo. Denn damit würde man automatisch die Souveränität der früheren serbischen Provinz anerkennen. Die Entscheidung bleibe aber jedem einzelnen serbischen Sportler überlassen. "Das ist nur ein Ratschlag", betonte der Minister.
Der fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo ist seit acht Jahren ein selbstständiger Staat, der zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilnimmt. Während bisher etwa 110 Staaten das kleine Balkanland völkerrechtlich anerkannt haben, will Serbien diese Region wieder zurückbekommen. Die EU und die USA haben bisher vergeblich versucht, die verfeindeten Nachbarn auszusöhnen.
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