London-Sieger Zielinski (POL) mit positivem Doping-Test

London-Sieger Zielinski (POL) mit positivem Doping-Test
Der polnische Gewichtheber Adrian Zielinski, 2012 Olympiasieger in der Klasse bis 85 kg, ist positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet worden. Der 27-Jährige wurde laut der polnischen Anti-Doping-Agentur umgehend aus dem Olympia-Aufgebot für Rio ausgeschlossen. Am Dienstag war auch sein Bruder Tomasz Zielinski (25), ein regierender Europameister, des Nandrolon-Dopings überführt worden.

Die Geschwister galten in der Gewichtsklasse bis 94 kg in Rio als Medaillenkandidaten, sie bestritten, verbotene Substanzen genommen zu haben. "Es ist eine Art von Manipulation. Irgendjemand muss uns in die Falle gelockt haben", meinte Adrian Zielinski gegenüber Medienvertretern.

Der ehemalige Weltklasse-Gewichtheber Matthias Steiner (33) hat vor Nachlässigkeiten im Kampf gegen Doping gewarnt. "Die Probleme sind offensichtlich", sagte der gebürtige Österreicher, der 2008 für Deutschland den Olympiasieger geholt hat, der "Bild". "Es ist ein Drama, es ist ein Skandal, es muss etwas passieren." Der Sport sei in einer Glaubwürdigkeitskrise. "Wenn man nicht aufpasst und die Dinge ernsthaft angeht, verliert Olympia an Bedeutung", sagte Steiner.

Zuvor hatte der deutsche Gewichtheber-Bundestrainer Oliver Caruso mehreren Nationen vorgeworfen, systematisch zu dopen. Neben Russland nannte er Bulgarien, Kasachstan, Weißrussland, Usbekistan, Armenien, Moldawien, Rumänien und die Ukraine - diese Länder gehörten ausgeschlossen, sagte Caruso. Sie hätten Deutschland "Startplätze bei Olympia geklaut, vielleicht sogar Medaillen". Russlands Gewichtheber dürfen wegen des Staatsdoping-Skandals nicht an Olympia teilnehmen.

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