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Fahrbericht

Wasserstoff als Alternative: "Mit Batterien kann ich kein Brot backen"

Warum Wasserstoff und Brennstoffzellen nicht nur im Verkehr als Garant gewohnter Reich- weiten attraktiv sind.

von Maria Brandl

06/23/2016, 04:00 AM

Geschafft: Glücklich, aber müde erreichten die Teilnehmer der transeuropäischen Fahrt mit Brennstoffzellenautos, Hyundai ix35 FCEV, vorigen Donnerstag Nachmittag in Bozen ihr Ziel. Sie waren in den Tagen zuvor bis zu 12 Stunden mit den Fahrzeugen unterwegs. Am meisten gefordert, so finnische Journalisten, seien sie auf der deutschen Autobahn gewesen, "wir Finnen sind dieses hohe Tempo nicht gewöhnt." Alle Autos hatten die 2500 km von der norwegischen Stadt Bergen bis nach Südtirol ohne Pannen oder Unfälle problemlos bewältigt.

Start Die Route war so gewählt, dass sie durch Länder führte, wo es wichtige Initiativen für Wasserstoff-Mobilität gibt. In Norwegen etwa wird, nach einer mehrjährigen Fokussierung der staatlichen Förderung allein auf Batterie-elektrische Autos, nun auch die Brennstoffzellen-Technologie mit Wasserstoff gefördert. So können Brennstoffzellenautos uneingeschränkt die Busspur benutzen, während sie für Batterie-elektrische Pkw inzwischen eingeschränkt wurde, so Frank Meijer von Hyundai.

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Zwischenstopp Dänemark hingegen ist das erste EU-Land mit einer flächendeckenden Wasserstoff-Versorgung (9 Tankstellen). Deutschland hat große Pläne rund um die Wasserstoff-Infrastruktur. In München, wo die Autorin in die Tour einstieg, beginnt dagegen Linde im Sommer ein Carsharing-Projekt ("Bee Zero") mit 50 Hyundai ix35 FCEV. Die Autos sollen vor allem für Überlandfahrten genutzt werden. Linde erhofft sich damit, mehr über Kundenverhalten und -nutzen zu erfahren. Eine Ausweitung nach Österreich ist laut Linde vorerst nicht geplant.

Österreich In Innsbruck fand anlässlich der Fahrt die Eröffnung des "Green Energy Center" statt, eine Privatinitiative der Firma Fen Systems. Mitstreiter sind Hyundai, MPower (Tochter des Nahversorgers MPreis), Öfra und Swarco. Das Center soll sich als Informations- und Schulungszentrum für E-Mobilität selbst finanzieren. Swarco will bei der E-Mobilität Marktführer werden. MPreis will seine 250 Standorte in Österreich verstärkt mit Ladestellen ausrüsten (derzeit 5), zudem den Energieverbrauch (120 GWh) weitgehend mit "Grünstrom" abdecken. Wasserstoff (mit "Grünstrom" erzeugt) kommt, so Ewald Perwög, MPreis, vor allem als Ersatz für Erdgas z.B. im Backbetrieb infrage. "Mit Batterien kann ich kein Brot backen." Perwög erhofft sich auch Lkw zumindest im 20-t-Bereich mit Brennstoffzellenantrieb für den Transport.Ausblick Hyundai, so Roland Punzengruber, Geschäftsführer, "wird bis 2020 insgesamt 22 Green Cars und 2 Brennstoffzellenautos bringen." Zu den "Green Cars" zählen Voll-, Plug-in-Hybrid- sowie Batterie-elektrische Pkw. Einer davon ist der Ioniq (mehr demnächst im Motor-KURIER).

Wasserstoffinitiative

2014 wurden die ersten Hyundai ix35 mit Brennstoffzellen (Fuel Cell) bei uns ausgeliefert. 12 wurden bis jetzt verkauft. Bisher hat Hyundai mit mehr als 300 allein in Europa die meisten Autos mit Brennstoffzellen- antrieb verkauft. Hyundai ist neben Toyota und Honda der 3. Hersteller mit solchen Pkw in Serie. Daimler hat für 2017 einen GLC mit Brennstoff- zellenantrieb angekündigt.

Brennstoffzellentechnik im ix35

Der Hyundai ix35 FCEV hat einen 136-PS-Brennstoffzellenblock, in dem aus Wasserstoff (5,64 kg, 700 bar, in zwei Tanks) Strom für den E- Motor während der Fahrt erzeugt wird. 0–100 in 12,5 sec, Norm- reichweite 594 km, Verbrauch wäh- rend der Tour:1 kg/100 km. 1 kg Wasserstoff kostet derzeit 9 €.

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