Tesla Model X
Tesla Model X

© Kurier/Jeff Mangione (3)

Test

Tesla Model X: Sie werden schön schauen

Der große Showeffekt ist garantiert, einige Überraschungen auch.

von Maria Brandl

02/09/2017, 08:52 AM

Eins kann man Tesla nicht absprechen: den Mut zur Größe. Halbe Sachen sind nicht das Ding der Truppe von Elon Musk. Ein Beispiel dafür ist das Model X, SUV mit Flügeltüren.

Unser Testmodell entsprach der Version 90D. Die Leistung der beiden E-Motoren beträgt 422 PS/310 kW (siehe Steckbrief), im Zulassungsschein stehen wie bei Tesla üblich, weniger, nämlich 75 kW. Der Gigant auf vier Rädern beschleunigt laut Werk in 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Im realen Betrieb bei winterlichen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich überraschen diese Werte etwas, ebenso wie die wahren Ausmaße des Autos. Den Designern gebührt großes Lob, dieses mehr als 5 m lange und mehr als 2 m breite Auto so wenig voluminös aussehen zu lassen! In den meisten Tiefgaragen hilft das jedoch nichts, da ist das Model X schlicht zu breit für die Ein- und Ausfahrten.

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Im Freien lässt sich ohnehin der Showeffekt mit den beiden hinteren nach oben schwingenden Türen besser vorführen. Die Aufmerksamkeit ist umso größer, als bei geöffneten Hintertüren schmale Gehsteige praktisch unpassierbar sind. Es ist ein gewaltiger Aufwand, so große schwere Türen so lautlos und automatisch nach oben zu klappen. Spüren die Sensoren übrigens einen Widerstand, wird der Schließ- oder Öffnungsvorgang gestoppt. Trotzdem heißt es aufpassen, will man sich nicht blaue Flecken durch die ungewohnten Türen holen.

Raumangebot

Innen konnten in unserem Testmodell sechs Personen das üppige Raumangebot genießen oder die laut Tesla größte auf dem Markt erhältliche Windschutzscheibe. Die Rundumsicht beim Einparken ist dennoch etwas beschränkt, die Rückfahrkamera liefert jedoch vorbildlich klare Aufnahmen, die auch anderen Luxusautos gut bekäme.

Wie die Limousine bietet das Model X vorne und hinten Platz für Gepäck, dazu kommen Staufächer im Inneren. Für Kinder gibt es bis zu vier Isofix-Befestigungen.

Die Inbetriebnahme des Model X ist so einfach wie bei allen Tesla Modellen: Einsteigen, auf die Bremse steigen, Ganghebel auf Drive und los geht’s. Im normalen Fahrbetrieb ist das hohe Gewicht sowohl beim Beschleunigen wie in der Lenkung doch deutlich zu spüren, ein 5-Sekunden-Beschleunigungsfeeling kommt nicht auf.

Der Reichweite willen sollte der Gasfuß im Winter ohnehin sehr vorsichtig genützt werden. Die nach einer Vollladung angezeigten 343 km Reichweite liegen schon deutlich unter der Norm-Reichweite, im Winterbetrieb sinkt sie auf die Hälfte, wenn die Heizung auf 20 Grad C eingestellt ist (ohne Radio etc.). Auf ebener Strecke zeigte der Bordrechner beim Gleiten mit 100 bis 120 km/h einen mittleren Verbrauch von rund 30 kWh, bei 120 bis 130 von 35 kWh, 130 km/h mit leichter Steigung brachten es auf 45 kWh. Die Physik gilt eben auch für E-Autos. Große, schwere Autos mit enormer Stirnfläche sind keine Verbrauchskünstler.

Das Vollladen an der Wallbox wurde mit 13,5 h vom Bordrechner angegeben. Zum Glück gibt es inzwischen flächendeckend Schnellladestationen von Tesla in Österreich. Die Akkus lassen sich zudem auch mit Schukostecker laden.

Dank des Allradantriebs und der guten Bodenfreiheit ist das Model X auch im Winter trittsicher unterwegs, selbst im verschneiten Gelände (natürlich innerhalb der physikalischen Grenzen). Das Model X zieht auch Anhänger.

Autopilot

Das Testmodell hatte bereits die Hardware für den verbesserten Autopiloten, der künftig auch autonomes Fahren erlaubt. Allerdings war die dafür nötige Software nicht komplett freigeschaltet, der Autopilot somit nicht verfügbar.

Die Verarbeitungsqualität wirkte im Vergleich zu jener von Model S spürbar besser. An Extras hatte unser Testmodell z. B. Metalliclackierung, 22-Zoll-Felgen, hellbraunes Leder, sechs Sitze, den verbesserten Autopiloten samt vollem Potenzial für autonomes Fahren (von der Hardware her), Premium-Upgradepaket, Ultra High Fidelity Sound sowie ein Kaltwetter-Paket.

Tesla Model X

Antrieb: Elektroantrieb, Asynchronmotoren, 90 kWh Lithium-Consumer-Batterien, 1-Gang-Automatik, Allradantrieb,

E-Motor v.: 262 PS/193 kWE-Motor h.: 262 PS/193 kW Gesamtleistung: 422 PS/310 kW (Zulassungsschein: 75 kW) maximales Drehmoment: 660 Nm

250 km/h Spitze, 0 auf 100 km/h in 5 sec.

Fahrwerk: Einzelradaufhängung, innen belüftete Scheibenbremsen, ABS, Stabilitätssystem ESP, Smart Air Luftfederung, verbesserter Autopilot (punkto Hardware, die Software war noch nicht komplett freigeschaltet). 8 J. Garantie mit unbegrenzter Laufleistung für Batterien und Antrieb, 4 Jahre (80.000 km) für restliches Fahrzeug. Bodenfreiheit 137–211 mm.

Maße (L x B x H):5037 x 2070 x 1680 mm Wendekreis: 12,4 m Radstand: 2965 mm Kofferraumvolumen: 2180 l Gewicht 2428 kg Gesamtgewicht: 3021 kg Anhängelast: 2250 kg

Normverbrauch: keine Angabe

Reichweite: 542 km Reichweite/Test: Winter, Minusgrade, Flachland 180 bis 200 km

Preis: 110.300 €

Preis Testwagen: 144.240 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: –

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