Opel Commodore GSE
Opel Commodore GSE

© /Opel/Oliver Wolf

Oldtimer

Südsteiermark-Classic: Von der Monte nach Gamlitz

Mit dem Commodore GSE, den einst Walter Röhrl über die Sonderprüfungen der Monte Carlo Rallye scheuchte, bei der Südsteiermark-Classic.

von Horst Bauer

04/29/2016, 11:21 AM

Der Meister selbst war zugegen. Während der beiden Fahr-Tage der Südsteiermark-Classic am vergangenen Wochenende als ständiger geistiger Begleiter, zum Schluss dann sogar höchstpersönlich.

Wer, wie der Autor, eine der fahrbaren Pretiosen des Opel-Werksmuseums in Rüsselsheim zwei Tage lang durch den Süden der Steiermark bewegen und dabei etwas Rallye-Flair erleben darf (auch wenn es "nur" um Gleichmäßigkeitsprüfungen geht und nicht um Bestzeiten), tut dies um so intensiver, wenn auf der Fahrertür "Walter Röhrl" steht.

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Dass der spätere Weltmeister mit so einem Opel Commodore GSE Coupé im Jahr 1973 die Monte Carlo Rallye gefahren ist, nimmt man zunächst ungerührt zur Kenntnis. Je länger man den im Werksmuseum wieder aufgebauten und – dank zweier Weber-Doppelvergaser für den 2-Liter-Sechszylinder – mit 190 PS Leistung aufwartenden GSE in Original-Lackierung selbst fährt, desto mehr zweifelt man diesen Umstand an.

Schon in den leicht schottrigen Spitzkehren so mancher Hügelpassagen der Südsteiermark-Classic legt das ebenso lange wie leicht wirkende Heck des hinterradgetriebenen Commodore ein entschiedenes Eigenleben an den Tag. Was in einer Gleichmäßigkeitsprüfung, in der 37 km/h Schnitt einzuhalten sind, beherrschbar ist, will man sich auf einer verschneiten Sonderprüfung in den französischen Seealpen bei der Jagd nach der Bestzeit lieber gar nicht vorstellen. Auch nicht, wenn dem Mann hinter dem Steuer 30 PS weniger Leistung zur Verfügung stehen. Außer natürlich, der heißt Röhrl, ihm wird von Jochen Berger das Gebetbuch gelesen und er kämpft mit Gerard Larousse im Alfa GTV um den Klassensieg.

Erst nachdem diese näheren Erläuterungen zum historischen Geschehen rund um den Commodore GSE aus dem Mund von Herrn Röhrl selbst beim Benzin-Gespräch in der Startaufstellung vor dem abschließenden Chopard Welsch Grand Prix in Gamlitz etwas gesickert sind, verschwinden die Zweifel an der offiziellen Opel-Geschichtsschreibung.

Ergebnis-Kosmetik

Und hat Zeit, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, bei den letzten drei Schnitt-Prüfungen nicht noch weiter im Gesamtklassement abzurutschen. Schließlich teilt man sich Lenkrad und Stoppuhr mit Herrn Peter Christian Küspert und der sitzt als Vertriebschef am Montag wieder in der Vorstands-Sitzung in der Zentrale in Rüsselsheim und hat dann möglicherweise Erklärungsbedarf. Dass der im Commodore eingebaute Tripmaster noch ungenauer lief als der alte Tageskilometerzähler sei daher an dieser Stelle nur erklärend angemerkt für den 79. Platz (unter 105 Gewerteten der Nachkriegs-Klasse).

Und auch dafür, dass das Teamduell mit Opel-Österreich-Chef Alexander Struckl so danebenging, gibt es im Bedarfsfall Erklärungen. Der fuhr schließlich nicht nur seinen eigenen Opel GT auf den 60. Platz, sondern wurde dabei auch von seiner künftigen Angetrauten Petra Eder-Neuhauser gemanagt.

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