Seat Ateca: Das erste SUV von Seat im Test
Einstand nach Maß – der iberische Kompakt-SUV positioniert sich auf Anhieb im Spitzenfeld des ständig wachsenden Segments.
Kompakte Sports Utility Vehicles sind das am schnellsten wachsende Fahrzeugsegment weltweit. Das ist in Österreich nicht anders, wurden doch im Vorjahr exakt 73.370 SUV (allerdings über alle Klassen) neu zugelassen, das entspricht einem Marktanteil von 23,8 Prozent.
Die Entwicklung ist nachvollziehbar: Bequemer Einstieg, hohe Sitzposition und damit verbunden die bessere Übersicht.
Jetzt ist auch Seat als einer der letzten großen Hersteller in dieses Segment eingestiegen.
Der iberischen VW-Tochter ist damit ein echter Volltreffer gelungen, das kann man schon so stehen lassen. Das eng mit dem VW Tiguan verwandte und nach einer kleinen Stadt in der Provinz Saragossa im Zentrum Spaniens benannte Auto langweilt nicht mit uninspirierter Gesichtslosigkeit, sondern annonciert mit gefälliger Dynamik im Wechselspiel von präzisen Lichtkanten und akkurat gesetzten Schattenlinien. Wenn’s wahr ist, dass die äußere Hülle der Botschafter des ersten Moments ist, dann gibt’s keinen Grund, den Ateca nicht in künftige Kaufüberlegungen miteinzubeziehen.
Untadelige Qualität
Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.
Im Innenraum hingegen dominiert sachliche Solidität: Möglich, dass das Interieur manchen Interessenten zu leidenschaftslos gestaltet ist, von kostenoptimierter Materialauswahl kann aber nicht die Rede sein: Die Verarbeitungsqualität ist in allen Bereichen beeindruckend und verblüffend nah dran an der nobleren Konzerntochter Audi. Alle Schalter und Hebel sind genau dort, wo man sie sucht, unnötiges Herumschisteln ist also auch in der unmittelbaren Eingewöhnungsphase kein Thema.
Keine Kompromisse ging Seat auch hinsichtlich Platzangebot ein. Vorn wie auch in der zweiten Reihe finden Fahrer und Passagiere luftige Raumverhältnisse vor, hinten finden sich sogar groß gewachsene Zeitgenossen gut untergebracht. Wenn’s was zu kritisieren gibt, dann die Tatsache, dass sich die Rückbank zwar asymmetrisch umklappen, aber nicht verschieben lässt. Der Variabilität sind also Grenzen gesetzt. Der Kofferraum fasst in der von uns gefahrenen Allradversion (4Drive) zwischen 485 und 1579 Liter Ladevolumen, damit liegt der Ateca unterhalb des 13 Zentimeter längeren Tiguan, in den zwischen 615 und 1655 Liter hineinpassen.
Keine Klagen gibt’s auch hinsichtlich Motorisierung: Der vom Motor-KURIER probierte Ateca 2,0 TDI, im konkreten Fall der schwächere Zweiliter mit 150 PS, ist eine ebenso gut bekannte wie souveräne Antriebsquelle, die mit lebhaftem Temperament, enorm gutem Durchzug und zurückhaltenden Trinksitten zu überzeugen vermag.
Da kommt tolle Stimmung an Bord auf, weil Seat alles richtig gemacht hat: Der Ateca leistet sich kaum Schwächen und ist einer der attraktivsten neuen Konkurrenten im Feld der Kompakt-SUV.
Seat Ateca 2,0 TDI 4Drive
Antrieb: 4 Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler;
Hubraum/Leistung: 1968 /150 PS/110 kW
maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min
Permanenter Allradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe;
Spitze 196 km/h, 0–100 in 8,2 Sekunden; Euro 6.
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Einzelradaufhängung, vorn McPherson-Federbeine, Querlenker, Stabilisator, hinten Mehrlenkerachse, v/h Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Brems- und Anfahrassistent, elektrisches Stabilitätsprogramm (ESP), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR).
Maße (L x B x H): 4363 x 1841 x 1611 mm
Wendekreis: 10,8 m
Radstand: 2630 mm
Böschungswinkel: vorn/hinten 21 Grad/28 Grad
Rampenwinkel: 20 Grad Wattiefe: 300 mm
Bodenfreiheit: 180 mm Gewicht: 1473 kg
Gesamtgewicht/Kofferraum: 2100 kg/485–1579 l Anhängelast:gebremst/ungebremst 2000 kg/750 kg
Tankinhalt: 55 l
Reifengröße: 225/50 R18
Bremsweg kalt: 35,4 m/Bremsweg warm: 35,1 m
Normverbr.: 4,9 l/100 km 128 g/km CO²
Testverbr.: 6,2 l/100 km
Preis: 33.889 €/Preis Testwagen: 41.108 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:649,44 €