Hyundai Kona
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Fahrbericht

Hyundai Kona: Erste Ausfahrt mit dem neuen SUV

Erkenntnisse nach den ersten Kilometern am Steuer des Kompakt-SUV der Koreaner, der im Oktober bei uns startet.

von Horst Bauer

06/23/2017, 04:00 AM

Die Zeit hat man dafür genutzt, keine halben Sachen zu machen.

Während viele der Mitbewerber ein neues Modell nach dem anderen im boomenden Segment der kompakten SUV auf den Markt gebracht haben, durften sich die Entwicklungsingenieure im Hyundai-Konzern die Zeit nehmen, zunächst eine vollkommen neue kleine Plattform zu entwickeln, statt unter Zeitdruck den bestehenden Baukasten, auf dem Hyundai Tucson und Kia Sportage aufbauen, für ein Kompaktmodell zu adaptieren.

Den späteren Einstieg kompensiert man jetzt lieber mit einem markanten optischen Auftritt. Ob als Kia Stonic oder als Hyundai Kona, der koreanische Beitrag zur Kompakt-SUV-Schwemme geht nicht unter in der Masse des Angebots. Vor allem beim Kona haben die Designer ordentlich zugelangt und ein unverwechselbares Modell auf die Räder gestellt – das wohl nicht jedem gefallen, aber in jedem Fall für Aufmerksamkeit sorgen wird. Mit der zerklüfteten Front mit gleich drei Lichtebenen (ganz oben liegen die Schlitze für das LED-Tagfahrlicht, ganz unten die Nebelscheinwerfer) und den prominent platzierten Plastik-Anbauteilen vorne und hinten wirkt das Außendesign etwas "overdone", wie die Briten sagen. Was in der Publikumsgunst nicht schaden muss, wie der Erfolg des Toyota CH-R gerade zeigt.

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Vergleichsweise unaufgeregt ist hingegen das Interieur ausgefallen, wo Funktionalität erfreulich weit vor optischer Auffälligkeit gereiht wurde. Große Rundinstrumente vor dem Lenkrad, ein auf den Armaturenträger hoch genug aufgesetzter zentrale Monitor um ihn für den Piloten leicht ablesbar zu machen und eine gute Balance zwischen direkten Schaltern für zentrale Funktionen und via Touchscreen bedienbaren Menüpunkten erleichtern das Leben an Bord. Die Platzverhältnisse können sich wie das Kofferraumvolumen (361 l) im Klassenvergleich sehen lassen, die Kopffreiheit im Fond reicht auch für Großgewachsene – die Kniefreiheit hinten ist als Tribut an die parkplatzfreundliche Außenlänge von knapp 4,17 m allerdings Verhandlungssache mit den vorne Sitzenden.

Am Steuer

Auf den ersten Kilometern am Steuer eines Kona mit der Top-Motorisierung (siehe Fakten) und 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, die der Motor-KURIER mit einer handverlesenen Schar internationaler Fach-Journalisten auf der Hyundai-Teststrecke in Namyang in Südkorea bereits absolvieren konnte, zeigte sich unter anderem, dass man sich die Kritik an der wenig Fahrbahnkontakt vermittelnden artifiziellen Lenkung aktueller Modelle des Hauses zu Herzen genommen hat.

Im Kona geht das jetzt schon wesentlich besser, was auch für die Beschränkung des bisher wuchernden Spieltriebs der Ingenieure bei der Ausformung verschiedenster Fahrmodi gilt. Hier hat man die Wahl zwischen Comfort und Sport, wobei damit ohnehin nur die Lenkung und das Ansprechverhalten des Motors verändert werden. Das Fahrwerk selbst bleibt davon unberührt. Es wird jedoch auf die Anforderungen der einzelnen Märkte speziell eingestellt, was für die Europa-Variante eine – gegenüber der gefahrenen Korea-Version – noch etwas straffere Abstimmung erwarten lässt.

Was der beim Topmodell serienmäßige Allradantrieb (wie bei den größeren SUV des Konzerns von Magna-Steyr) zum besseren Fortkommen bei widrigen Wetter- und Straßenverhältnissen beiträgt, werden nähere Tests im Herbst auf heimischem Geläuf zeigen. Positiv ist aber schon alleine die Tatsache, dass Hyundai sich im Gegensatz zu so manchem Mitbewerber – von Honda über Renault bis zu Peugeot und Citroën – nicht um das Thema Allradantrieb für kompakte SUV drückt.

Mit den Maßen (Länge 4,165 m; Breite 1,8 m; Höhe 1,55 m; Radstand 2,60 m) reiht sich der Hyundai Kona in die Garde der Kompakt-SUV und hausintern unterhalb des Tucson ein.

Als Motorisierungen stehen zum Verkaufsstart im Oktober bei uns zwei Benziner (1,0-l-Dreizylinder mit 120 PS, 1,6-l-Vierzylinder mit 177 PS) zur Wahl. Im nächsten Frühjahr folgen ein neuer 1,6-l-Diesel in zwei Leistungsstufen (115 bzw. 136 PS) sowie eine Batterie-elektrische Variante (die angepeilte Reichweite liegt bei rund 390 km). Für die Modelle mit Frontantrieb ist ein manuelles 6-Gang-Getriebe vorgesehen, bei den Allrad-Kona kommt ein Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen zum Einsatz.

Je nach Ausstattung stehen mehrere elektronische Assistenzsysteme zur Verfügung, vom Totwinkel- und Querverkehrs-Warner über Spurhalte-, Fernlicht- und Notbrems-Assistenten bis zur Müdigkeitserkennung.

Erstmals bei Hyundai ist im Kona auf Wunsch auch ein Head-up-Display zu haben (Einspiegelung relevanter Fahrdaten in die Frontscheibe).

Europäische Homologationsdaten und Verkaufspreise stehen noch nicht fest.

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