Audi Q5
Audi Q5

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Fahrbericht

Audi Q5: Auch wenn man es ihm nicht ansieht

Erste Ausfahrt mit der zweiten Generation des SUV, die technisch eine neue Ära einläutet.

von Horst Bauer

10/04/2016, 12:31 PM

Eigentlich hätte er sich eine etwas visionärere Optik verdient. Der neue Audi Q5 hat mit seinem Vorgänger nämlich nur mehr den Namen gemeinsam (und eben das Aussehen). Dass er von diesem im Straßenbild kaum unterscheidbar ist, wird seinen inneren Werten aber nicht gerecht.

Vielmehr baut er als erstes Modell des VW-Konzerns auf jenem "Modularen Längs-Baukasten" auf, der auch der nächsten Generation der A6/A7-Baureihe und dem nächsten Porsche Macan dienen wird. Und die unter anderem den Einsatz einer adaptiven Luftfederung möglich macht. Außerdem kommt auch der ebenfalls neu entwickelte Dreiliter-Diesel-Sechszylinder mit 286 PS im Q5 erstmals zum Einsatz.

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Wie sich all diese technischen Neuerungen in der Praxis auswirken, konnte der Motor-KURIER bei einer der letzten Abnahmefahrten mit zwei Versionen des neuen Q5 in Mexiko bereits jetzt erkunden. Die Wahl des Ortes klingt weniger exotisch, wenn man weiß, dass Audi für den Q5 auch eine nagelneue Fabrik auf die mexikanische Wiese in der Nähe des bestehenden VW-Werks in Puebla gestellt hat. Dort werden in Hinkunft alle Q5 für den weltweiten Einsatz gebaut werden (mit Ausnahme jener für den chinesischen Markt).

Die Straßen und Schotterpisten im Süden der Halbinsel Baja California bieten überdies gute Gelegenheiten, die Fähigkeiten des Premium-Mittelklasse-SUV zu erkunden. Der ist mit der optional erhältlichen Luftfederung und – je nach Motorisierung – zwei unterschiedlichen Allrad-Systemen auf den Einsatz zwischen Autobahnen, Landstraßen und sogenannten "Schlechtweg-Strecken" ausgelegt. Ins schwere Gelände wird ihn seine Kundschaft kaum je scheuchen. Womit man auf "Offroad-Pakete" oder ein Untersetzungsgetriebe verzichtet (nur bei implantierter Luftfederung lässt sich die Bodenfreiheit per Knopfdruck variieren) und sich auf die Optimierung der in der täglichen Praxis wichtigeren Dinge konzentriert hat.

Stille im Cockpit

So fällt schon auf den ersten Kilometern am Steuer sowohl des Sechszylinder-3,0-l-Diesel als auch des Vierzylinder- TFSI-Benziners sofort auf, dass Geräusch-Dämmung bzw. -Vermeidung ganz oben im Lastenheft der Entwickler gestanden ist. Selbst bei hohem Tempo ist im Passagierraum herzlich wenig zu hören von Motor- oder Windgeräuschen.

Wie überhaupt das Ambiente im Passagierabteil dem Premium-Anspruch gerecht wird. Hochwertige Materialien, solide Verarbeitung und optisch ansprechende Gestaltung belegen die führende Rolle Audis im Innenraum-Design. Was den für den Piloten relevanten Teil angeht, so ist das Cockpit weitgehend ident mit dem des aktuellen A4.

Im Fahrbetrieb zeigt sich, dass die Kalibrierung der vom Piloten anwählbaren Fahr-Modi bei den Modellen mit Luftfederung so ausgelegt wurde, dass sie auch deutlich spürbar unterschieden werden können. So lässt etwa der Komfort-Modus deutliche Seitenneigungen in flott angegangenen Kurven zu, bügelt dafür aber bei gemächlicher Gangart Straßenunebenheiten aller Art weitgehend glatt. Der "Dynamic-Modus" wird dafür seiner Bezeichnung merkbar gerecht, (jedoch ohne Bandscheiben-schädigender Härte).

Als Getriebe stehen eine 8-Gang Wandler-Automatik (für den 3,0-Liter-Diesel) und ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (für alle anderen Motorisierungen) zur Wahl, einen 6-Gang-Handschalter gibt’s nur für den Basis-Diesel. Diesen Split zieht man auch beim Allradantrieb durch, wo im Top-Diesel das bekannte Quattro-System mit Haldex-Kupplung (permanenter Allradantrieb) zum Einsatz kommt. Bei den anderen Modellen setzt man auf das neue System (Quattro Ultra) mit proaktiver, elektronisch gesteuerter Zuschaltung der zweiten Achse bei Bedarf. Am Steuer merkt man nichts davon, der Vorteil liegt in besseren Verbrauchswerten, weil über große Strecken mit Frontantrieb gefahren werden kann.

Nach einem Tag mit den beiden Topmodellen des neuen Q5 auf unterschiedlichstem Geläuf lässt sich sagen, dass sich der Aufwand der Entwickler gelohnt hat. Das Audi-SUV setzt sich vom an sich schon gut gelungenen VW Tiguan ab und rechtfertigt den Premium- (sprich: Mehrpreis-) Anspruch durch nur hier zu bekommende Technik.

Nur den Design-Entscheidern hätte man mehr Mut gewünscht.

Der neue Audi Q5 startet bei uns im ersten Quartal kommenden Jahres. Von Beginn an werden fünf Motorisierungen verfügbar sein. Drei 2,0-Liter-TDI mit 150, 163 bzw. 190 PS, ein 3,0-l-V6-TDI mit 286 PS, sowie ein 2,0-l-Vierzylinder-TFSI-Benziner mit 252 PS.

Das Einsteiger-Modell (150 PS Diesel) ist auf Wunsch auch mit Frontantrieb zu bekommen, bei allen anderen Versionen ist Allrad-Antrieb serienmäßig.

Der neue Q5 hat bei den Abmessungen gegenüber dem Vorgänger leicht zugelegt (4,66 m lang, 1,89 m breit, 1,66 m hoch), wiegt durch Leichtbaumaßnahmen jedoch bis zu 90 kg weniger. Das Kofferraumvolumen ist um 10 Liter gewachsen, von 550 bzw. 610 l (je nach Stellung der verschiebbaren Rücksitzbank) bis zu maximal 1550 l. Wer die optionale Luftfederung ordert, kann das Heck zum leichteren Beladen per Knopfdruck absenken.

Die Preise für Österreich stehen noch nicht fest.

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