Maserati Levante
Maserati Levante

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Fahrbericht

Maserati Levante: Mit Grandezza über Stock und Stein

So fährt sich das erste SUV der italienischen Nobelmarke.

von Michael Andrusio

10/14/2016, 01:56 PM

Nein, in den Gatsch haben wir den Levante doch nicht geschmissen. Die Ehrfurcht, dass man es immer noch mit einem Auto der Marke Maserati zu tun hat, war dann doch zu groß (außerdem war bei unserer ersten Ausfahrt kein reizvolles Schlammloch zur Hand). Dass man mit dem neuen Levante auch ins Gelände fahren kann, glauben wir den Ingenieuren jetzt einmal. Allradantrieb, Offroadmodus, Sperrdifferenzial und eine Luftfederung, die dem Auto bis zu 247 mm Bodenfreiheit beschert, wirken ausreichend vertrauenserweckend.

Und, Hand aufs Herz, die wenigsten werden sich mit dem Levante tatsächlich in Gegenden wagen, wo man Sperren oder Geländeuntersetzung nötig hätte. Es ist ja schon außergewöhnlich genug, dass Maserati überhaupt so ein hochbeiniges SUV auf den Markt bringt. Mit dem Traditionshersteller aus Modena verbindet man sportliche Gran Tourismos oder Limousinen. Aber, der Markt verlangt zur Zeit nach solchen Autos, auch in den höheren Preis- und PS-Regionen. Porsche hat es mit dem Cayenne vorgemacht und damit ist der erklärte Konkurrent für den Levante auch schon genannt.

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Was kann das erste SUV von Maserati also? Zum einen wirkt die Linie nicht so schachtelartig wie bei anderen Autos dieser Gattung. Dass man auf ein paar Liter Laderaumvolumen verzichtet, um dem Levante dafür ein fesches Heck mitzugeben, sei mit Dankbarkeit angemerkt. Und vorne schaut der Levante eigentlich so aus, wie man es erwartet – wenn man Ghibli, Quattroporte und Co. kennt.

Ähnliches gilt für das Cockpit, das so gediegen und luxuriös wirkt, wie man es sich von einem italienischen Luxusautohersteller wünscht – hier mit dreckigen Gummistiefeln einzusteigen, kann und will man sich wirklich nicht vorstellen.

Sportwagensound

Dass dies ein Auto aus der Emilia Romagna ist, wo die italienischen Sportwagenhersteller daheim sind, wird klar, wenn man den Startknopf drückt. Der Motor erwacht mit dem kernigen Sound eines Sportwagens und wenn man auch noch den Sportmodus wählt, klingt der V6-Twin-Turbo-Benziner im Levante S faszinierend – so, dass man fast vergisst, in einem SUV zu sitzen, denn auch die Exaktheit der Lenkung und die Straßenlage an sich verdienen das Prädikat "dynamisch".

Die zweite Motoralternative, der Diesel, steht dem V6-Turbo nur um wenig nach. Tatsächlich hat es Maserati geschafft, auch dem Selbstzünder eine Soundkulisse zu geben, die zwar nach Diesel klingt – aber eben nach einem Maserati-Diesel. Allerdings, wenn man den Drehzahlbereich nicht ständig bis zur Höchstdrehzahl ausnutzt und auch den Sportknopf in Ruhe lässt, geben sich beide Triebwerke akustisch dezent. 430 PS hat der Benziner, 275 der Diesel – und damit sind auch die Fahrleistungen Maserati-würdig (trotz über 2 Tonnen Gewicht). Der S braucht 5,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h, 6,9 der Diesel.

Und wenn ohnehin schon alle Tabus brechen, kann man auch die Frage nach der möglichen Anhängelast stellen: Bis zu 2700 kg sind es beim Levante.

Bleibt die Frage nach dem Preis. Ab € 85.442,– kostet der Levante Diesel, das ist ein – verglichen mit dem Umfeld – gar nicht so abschreckender Preis. Das macht den Levante zu einer interessanten Alternative, nicht nur, weil Maserati draufsteht.

Video: Der Produktentwickler demonstriert die Fähigkeiten des Levante

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