Audi R8 Spyder
Audi R8 Spyder

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Fahrbericht

Audi R8 Spyder: Hut ab in genau 20 Sekunden

Sehr edel, sehr teuer – und darüber hinaus mit kleinen Absonderlichkeiten angereichert.

10/24/2016, 11:25 AM

Auf das Coupé folgt auch in der neuen R8-Version nun die offene Variante. In 20 Sekunden und bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h öffnet das Verdeck elektrohydraulisch. Das hebt und senkt und neigt und surrt, sogar zwei waagrecht drehende Teile sind dabei. Ein Hinschauer, keine Frage. Die senkrecht stehende Heckscheibe kann vom Dach unabhängig geöffnet werden. Ein Windschott ist manuell einzupflanzen.

Das technische Innenleben des R8 stammt zum Teil aus dem Hause Lamborghini. Der R8 ist um rund 25 kg leichter als sein Vorgänger, kommt aber immer noch auf stattliche 1720 kg Leergewicht. Dass der Fahrer dies praktisch niemals merkt, liegt zum einen am frei saugenden 5,2-l-V10-Mittelmotor, der das einzige zur Wahl stehende Triebwerk ist und jetzt ausschließlich mit einem Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert wird. Die Fahrzeugdynamik kann sich sehen lassen, was nicht nur an dem exzellenten Fahrwerk (vier wählbare Modi) und dem neu ausgelegten Allradantrieb mit Lamellenkupplung (vollvariabel, er leitet im Extremfall das komplette Antriebsmoment auf eine Achse) liegt. Jedenfalls stehen 540 PS bei 7800 Umdrehungen zu Buche, dazu 540 Nm, eine Spitze von theoretisch 318 km/h und ein Spurt aus dem Stand bis Tempo 100 in 3,6 Sekunden. Da werden kaum Wünsche offen bleiben. Zum Drüberstreuen sitzt an der Hinterachse ein mechanisches Sperrdifferenzial. Der Verbrauch liegt bei zügiger Gangart bei rund 14 l/100 km.

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Fehlzündung gewollt

Das Fahrgefühl ist also völlig untadelig, vielleicht bis auf die künstlichen Fehlzündungsgeräusche, die im Dynamikmodus offenbar unausrottbar oder ein unbezähmbarer Spleen der Akustikingenieure sind. Im Komfortmodus klingt der Motor erstaunlich heiser, aber auch unaufgeregt.

Eine Sache für sich ist das volldigitale Virtual Cockpit, auf das die Audi-Herrschaften so stolz sind. Sie müssen sich freilich dennoch fragen lassen, ob die Unterbringung sämtlicher anzeigbarer Menüs, Funktionen und Auswahlmöglichkeiten, vom Navi über alle Kontrolllamperln, Tacho usw. bis hin zu Musikdetails, in nur einem einzigen Display wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Selbiges ist nämlich nicht sehr groß – und wirkt reichlich überladen.

Das gilt auch für das Lenkrad, wo es zusätzlich zu den üblichen Knöpfen vier Tasten unterhalb der waagrechten Streben gibt. Wie oft braucht man den Start/Stopp-Schalter? Zwei Mal pro Fahrt. Die Abgasklappen-Einstellung (wegen des Klangs) wohl noch seltener.

Der Beifahrer kann übrigens die Beine meist nicht ganz durchstrecken, weil das Bodenblech weit innen steht. Und in den Kofferraum über der Vorderachse passt ein Trolley, zwei aber nicht mehr.

Die Aufpreisliste ist wie üblich üppig. Rund 5000 Euro wären für Laserlicht vorne fällig, knapp 3000 Euro für ein B&O-Soundpaket samt Lautsprechern in den Kopfstützen. Karbonbremsen sind auch im Programm, und da wird’s dann richtig teuer. Apropos: Der R8 V10 Spyder ist in Österreich für 238.500 Euro zu haben.

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