Tagebuch: Ein Video von Putin

Wolfgang Winheim
Die Skilehrer in Kitzbühel beschäftigen Sponsoren-Verbote. Die Athleten, die in Russland starten wollen, Pass-Probleme.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Ein Sammel-SMS irritierte zum Frühstück die "Roten Teufel". So werden die Kitzbüheler Skilehrer genannt, die am Freitag die Anweisung erhielten, entweder ihre – mit dem Mercedes-Logo verzierte – Dienstkleidung auszuziehen, oder ...Vorsorglich verließen 60 als Pistenarbeiter aushelfende Ski-Instruktoren vor dem Zielsprung die Streif, um ja nicht dem Grundstücksbesitzer Angriffsfläche zu bieten. Denn der ist Rechtsanwalt und machte schon oft kurzen Prozess. Heute aber lässt er beim Abfahrtsziel den Geldadel bei Harti Weirathers Promi-Abend in einem von Audi finanzierten Luxuszelt feiern.Strikter als in Kitzbühel werden die Werbe-Richtlinien nur noch bei den Jugend-Winterspielen in Innsbruck und 2014 bei Olympia in Sotschi eingehalten.In drei Wochen, beim ersten Weltcup-Rennen am Schwarzen Meer, dürfen die Abfahrer noch als rasende Litfaßsäulen ihre Sponsoren präsentieren. Vorausgesetzt, sie erhalten bis dahin ihre Visa.

Wie der (Tiroler) US-Chefcoach Patrick Riml standen während der Hahnenkamm-Woche auch andere Trainer in der Salzburger Botschafts-Außenstelle der Russen Schlange. Lindsey Vonns (Salzburger) Trainer Alex Hödlmoser musste sogar nach Wien fahren, um ihr einen neuen Pass zu besorgen, weil Lindseys alter nach Geschmack der Behörden zu viele Stempel aufweist.

Vor Ort in Sotschi, verspricht der (steirische) Vize-OK-Chef Wolfgang Mitter, werde statt Bürokratie die Freundlichkeit dominieren. Von Letzterer durften sich schon im Vorjahr die ÖSV-Nachwuchspiloten vor und nach ihrem Europacup-Dreifachsieg überzeugen.Damals sprach Wladimir Putin die Rennfahrer im Festzelt an. Als Beweis für den Small Talk erhielt ÖSV-Cheftrainersohn Frederic Berthold kürzlich (Video-)Grüße aus Moskau.

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