Schelte der Politik schadet Wirtschaft

Standort-Bashing und Grenze-dicht-Mentalität: Das innovative Österreich verkauft sich weit unter seinem Wert.
Irmgard Kischko

Irmgard Kischko

Das innovative Österreich verkauft sich weit unter seinem Wert.

von Mag. Irmgard Kischko

über den Standort Österreich

Spitzenleistungen und Stätten der Intelligenz suchen Wirtschaftsbosse und Politiker immer anderswo: An der ETH Zürich etwa, am MIT in Boston oder an der Universität Mannheim. Dasselbe gilt für High-Tech und Start-ups, für die nach Kalifornien oder Israel gereist wird. Österreich könne von diesen Top-Unis und Top-Firmen lernen. "Was eigentlich?", sollte man einmal fragen. Denn die Politik übersieht gleich mehreres:

Erstens, und das ist wohl das Wichtigste: In Österreich mangelt es gar nicht an Spitzen-Unternehmen. Die vielen 3D-Druck-Spezialisten sind nur ein Beispiel dafür. Zweitens: Östereich mangelt es auch nicht an Spitzen-Forschern. An den Universitäten gibt es genug davon. Was aber beiden – Unternehmen wie Unis – gleichermaßen fehlt: Dass die Politik sie als solches wahrnimmt, was sie sind: Spitzen-Unternehmen und Top-Forscher. Und als solches auch international hervorhebt und fördert. Einen dritten Punkt müssen sich die Politiker zu Herzen nehmen: Mit Grenzen-dicht-Mentalität wird Top-Leistung vertrieben. Denn Bürger machen keinen Unterschied zwischen einem irakischen Uni-Professor und einem Asylberechtigten. Ein Geist der Offenheit und Internationalität ist Grundbedingung für einen Wirtschaftsstandort, der sich international messen will.

Kommentare