Der Billigste ist nicht der Beste

Höchste Zeit, dass Österreichs überdimensionierte Bauwirtschaft gesundschrumpft.
Andrea Hodoschek

Andrea Hodoschek

Seit etlichen Jahren stöhnt die Bauwirtschaft über den enormen Preisdruck, doch alle machen mit.

von Andrea Hodoschek

über das Beispiel Alpine

Auch wenn es kaltschnäuzig klingt: Die Riesenpleite der Alpine ist für Mitarbeiter, Zulieferer und Gläubiger schmerzhaft, für die heimische Bauwirtschaft aber ein Segen. Durch ein Chaos-Management schwer in Schieflage gekommen, hat die Alpine dem Billigpreiskampf in der Branche noch eines draufgesetzt. Die Mitbewerber sollten sich mit Kritik allerdings zurückhalten. Seit etlichen Jahren stöhnt die Bauwirtschaft über den enormen Preisdruck, doch alle machen mit – entgegen jeglicher wirtschaftlicher Vernunft.

Österreichs Bauwirtschaft ist völlig überdimensioniert. Eine mächtige Allianz aus Großunternehmen und Gewerkschaft macht Druck auf die Politik, die volkswirtschaftlich wenig sinnvolle Großprojekte durchwinkt. Der Beschäftigungseffekt von milliardenteuren Tunnelbauten ist bekanntlich minimal.

Die Politik sollte auch die öffentliche Ausschreibungspraxis überdenken. Ein schwieriger Spagat, zugegeben. Einerseits muss im Interesse der Steuerzahler möglichst kostenschonend gebaut werden, andererseits erweisen sich Billigstbieter sehr oft nicht nicht als Bestbieter – siehe das Beispiel Alpine.

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