Helene und Andreas

Marco Weise

Marco Weise

Ruhe in Frieden, 2016.

von Marco Weise

über eine Welt ohne Helene Fischer

Forscher haben kürzlich den Musik-Geschmack einzelner Länder extrahiert. Das Ergebnis: In den USA wird ungefähr doppelt so viel Rap und Hip-Hop wie Rock gehört, in Finnland regiert der Heavy Metal, Jamaika ist noch immer die Reggae-Hochburg. Das passt zu den gängigen Klischees. Und Österreich? Darüber steht in der Studie wenig. Lässt man aber 2016 Revue passieren, ist es offenkundig, welchen Musik-Geschmack Herr und Frau Österreicher haben. Sie hören Helene Fischer und/oder Andreas Gabalier. Sie Schlager-Roboter. Er Volks-Dings. Eine Welt ohne Helenes Durchhalteparolen („Vergeben, vergessen und wieder vertrau'n“), eine frische Liebe ohne Gefühle („Ich will immer dieses Fieber spüren“), ein Abend ohne „Bergbauernbuam“ können sich viele nicht mehr vorstellen. Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen der „MTV Unplugged“-Reihe, die Gabalier zur Akustiksession baten. Aus dieser Einladung kann man tatsächlich etwas lernen – und zwar: Das Format „MTV Unplugged“, für das einst Helden wie Nirvana den Verstärker aussteckten, wurde zu Grabe getragen – wie viele andere Größen (David Bowie, Prince ...) auch.

Ruhe in Frieden, 2016.

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