ORF-Information: Die Strukturreform wird verschoben

Wrabetz muss den Redakteuren erklären, was er konkret will
Redakteure kritisieren ORF-Kritiker
Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Die umstrittene Strukturreform bei ORFeins und ORF2 wird im redaktionellen Bereich verschoben. Das schreibt der ORF-Redakteursrat heute, Freitag, in einer Aussendung. Konkret heißt es: "Ausdrücklich begrüßen wir allerdings die heutige Ankündigung des Generaldirektors, die Strukturreform im redaktionellen Bereich der TV-Information zu verschieben. Denn angesichts der wahrscheinlichen Neuwahl des Nationalrates und der damit verbundenen redaktionellen Herausforderungen ist eine gleichzeitige Umstrukturierung nicht zu machen, ohne dabei die journalistische Qualität der Wahlberichterstattung zu gefährden."

Channel Manager: Ausschreibung nächste Woche

Die Channel-Manager für ORF eins und ORF 2 sollen aber nächste Woche ausgeschrieben werden, kündigte Wrabetz laut Sitzungsteilnehmern an. Die Redakteure wenden sich in der Aussendung gegen Angriffe auf die ORF-Information von in- und externen Gegnern. In Anspielung auf Onlinechef Thomas Prantner heißt es an einer Stelle etwa: "In dieses Bild passt es, wenn leitende ORF-Mitarbeiter, die ein persönliches Naheverhältnis zu Parteien und Politikern haben, öffentlich die Arbeit der ORF-JournalistInnen kritisieren."

Mitterlehner im Fokus

Auch auf den zurückgetretenen ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner wird deutlich repliziert: "Wenn hochrangige Politiker ein 'Volksbegehren' gegen die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ankündigen, droht ein Rückschritt in die finstere Zeit des Proporz-Funkes der 60er Jahre, in dem sich die Parteien den ORF aufgeteilt haben, bis hin zum kleinsten Redakteursposten. "

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