Wettbewerb der Ideen

Stefan Kaltenbrunner

Stefan Kaltenbrunner

FPÖ & ÖVP wären gut beraten, auch Experten außerhalb ihres Weltbildes mit einzubeziehen.

von Stefan Kaltenbrunner

über die türkis-blauen Bildungspläne

Die gestern angekündigten Bildungspläne von FPÖ und ÖVP lösen wenig überraschend heftige Kontroversen aus. Die Bandbreite der Meinungen reicht von "großer Wurf" bis hin zur Angst, dass in den Schulen wieder eine rückwärtsgewandte Pädagogik aus den Sechzigerjahren Einzug halten wird. Während die einen also schon das Comeback des Rohrstaberls an die Wand malen und im Internet darüber witzeln, dass jede Kindergartenleiterin künftig eine bessere Ausbildung als die Regierungsspitze haben wird müssen, glauben die anderen an eine bessere Zukunft für das heimische Bildungssystem.

Seriös einschätzen lassen sich die Pläne noch nicht wirklich. Kurz und Strache haben zwar ein paar Eckpfeiler eingeschlagen, Details blieben sie weitgehend schuldig. Für voreilige Schlüsse ist es also viel zu früh. Die neue Regierung wäre aber gut beraten, auch die Opposition und Experten außerhalb ihres eigenen Weltbildes in ihre Bildungsdebatten mit einzubeziehen. Bildungspolitik darf im Jahr 2017 keine ideologische Einbahnstraße mehr sein, vielmehr braucht es einen Wettbewerb der besten Ideen. Alles andere wäre tatsächlich rückwärtsgewandt und würde mehr schaden als nutzen.

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