Mutig in arbeitsfrohe und ganz neue Zeiten
Die Arbeitswelt steht vor einer Revolution
Unsere heutiges Titelbild überzeichnet die Lage. Solange der 1. Mai gefeiert wird, werden Menschen und nicht Roboter aufmarschieren. Bei vielen anderen Tätigkeiten können Menschen schon heute ersetzt werden, die Entwicklung steht erst am Anfang. Dabei geht es, anders als bisher, nicht mehr darum, dass schwere körperliche Tätigkeiten von Robotern übernommen werden, sondern dass viele Tätigkeiten einfach wegfallen.
Roboter erwarten zwar keine Pensionszahlungen, aber sie konsumieren auch nicht und zahlen keine Steuern. Dafür kommt im "Internet der Dinge", der völligen Digitalisierung der Wirtschaft, immer mehr Wertschöpfung eben aus der Automatisierung. Dass Arbeitsverhältnisse noch immer so hoch belastet werden, fördert den technischen Prozess noch schneller und kostet zunehmend Arbeitsplätze.
Also muss die Finanzierung des europäischen Wirtschaftssystems – 7 Prozent der globalen Bevölkerung, 25 Prozent des BIP, 50 Prozent der Sozialleistungen – neu organisiert werden. Die Belastung des Faktors Arbeit wird weiter massiv steigen, wenn es keine neuen Finanzierungsquellen gibt. Zusätzliche Arbeitsplätze würden wegfallen. Das Wort Maschinensteuer klingt zwar nach den 1990er-Jahren, aber eine intelligente Form der Besteuerung der Wertschöpfung, die zunehmend von Robotern kommen wird, ist notwendig.
Die Arbeitswelt steht vor einer Revolution, die nicht danach fragt, ob wir auch darauf vorbereitet sind. Da passen die Rezepte von gestern nicht mehr, da brauchen wir neue Regeln, gerade auch im Bereich der Steuern. Wenn die Sozialpartner ihre Aufgabe ernst nehmen, müssen sie schnell Antworten präsentieren.
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