Besser geht’s nicht – für die Neos
Strolz´ Truppe bedient sich einer Strategie, die man von den Blauen kennt
Still ist der Flügelverleiher geworden. Hätte sich Matthias Strolz’ Partei nicht am Samstag mit den Post-Heide-Schmidt-Liberalen zusammengetan, könnte man glauben, die Neos sind in der inneren Emigration. Kein Wort etwa von ihnen zu einem Thema, das seit Tagen Parteien und Bürger bewegt – zum „Akademikerball“ und dessen Folgen.
Es scheint, Strolz´ Truppe bedient sich einer Strategie, die man von den Blauen kennt: Wir sitzen erste Reihe fußfrei, erfreuen uns daran, wie die Konkurrenz das Geschäft für uns erledigt.
Tatsächlich könnte es für die Neos nicht besser laufen: Die Regierenden sind schlecht beleumundet; beide Parteien beschäftigen sich vor allem mit sich selbst: Die SPÖ laboriert an Eugen Freunds Polit-Einstieg. Die ÖVP muss fürchten, dass nicht nur Wirtschaftskämmerer Christoph Leitl weiter rebelliert. Die Grünen haben sich – undank ihres Parteinachwuchses – in die Nähe jener gebracht, gegen die sie bisher kämpften: Extremisten und Gewalttäter jedweder Provenienz. Frank Stronachs „Team“ geht in die Geschichte Österreichs ein: als gescheitertes Polit-Experiment eines Milliardärs.
All das verheißt Strolz weiteren Zulauf: Von Schwarzen, für die die ÖVP-Bildungspolitik zu verzopft, die Wirtschaftspolitik nicht fesselnd und ein Dollfuß-Bild im Parlamentsklub nicht zeitgemäß ist. Von bürgerlichen Grünen, denen die Öko-Partei schon immer zu links war. Von Stronachianern, die nun heimatlos sind, die rechts-rechten Freiheitlichen aber ablehnen.
Die Flügel wollten die anderen Parteien dem Polit-Neuling stutzen. Jetzt heben sie sie ihm.
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