Kinder, unsere Zukunft – Ja eh, also tut was!!!
Notwendige Reformen für Schule und die Betreuung der Kinder dauern ewig. Das schlimmste Versäumnis.
Niemand in der Stadt Wien darf sagen, die schrecklichen Zustände in einigen Koranschulen seien eine Überraschung gewesen. Viele Details, die der KURIER gestern beschrieben hat, vom Zwangs-Pauken der Korantexte in arabischer, also für viele Kinder fremder Sprache bis zum Kopftuch für kleine Kinder waren seit Jahren bekannt. Und was ist geschehen? Nichts. Die Führung des Wiener Stadtschulrats weiß auch seit Langem, dass in vielen Klassen kein Kind Deutsch kann. Auch das hat der KURIER an einigen Beispielen beschrieben. Jetzt wundern sich Verantwortliche über die Konsequenz vieler Eltern, nämlich eine Privatschule zu suchen. Das können sich sehr viele aber nicht leisten. So wird Bildung zum Teil wieder ein Privileg des Wohlstands, und das in einer Stadt, wo die Sozialdemokratie seit ewigen Zeiten regiert.
Aber wie so oft ist das Thema etwas komplexer. Privatschulen sind nicht einfach der Rückzugsort reicher Österreicher, eher schon die immer beliebtere Wahl von Eltern, für die Bildung im Vordergrund steht. Das sind durchaus auch Migranten, die für die Zukunft ihrer Kinder auch gerne Opfer bringen. Aber dort, wo diese Überzeugung nicht zu Hause ist, muss der Staat einspringen. Mit guten öffentlichen Schulen und mit Sozialarbeitern, die sich um vernachlässigte Kinder kümmern.
Es werden auch nicht in jeder Koranschule die Kinder psychisch missbraucht, aber in vielen, viel zu vielen. Und auch hier hat der Staat offensichtlich die Kontrolle verloren. Zunächst einmal: Über solche Missstände müsste auch geschrieben werden, wenn sie in einem katholischen Kloster stattfänden, wenn etwa kleine Kinder in Nonnentracht das Neue Testament im ursprünglichen griechischen Koine-Dialekt auswendig lernen müssten. Gerade der KURIER hat ja umfangreich über die Missbrauchsfälle in der Kirche berichtet. Nichts gegen Religionsunterricht, wobei die Unterweisung in verschiedenen Religionen sinnvoller wäre, aber alles gegen die von vielen Imamen gehandhabte Indoktrinierung.
Gleiche Chancen für alle Kinder
Italien geht hier inzwischen einen klaren Weg: Alle Moscheen müssen wie andere Gebetshäuser öffentlich zugängig sein. Und gepredigt wird in der Landessprache, damit jeder überprüfen kann, was erzählt wird.In Österreich müssen die islamischen Religionsverbände endlich verstehen, dass sie ihren Glauben hier ausschließlich nach den Grundlagen der Aufklärung, der Menschen – und Kinderrechte und nach den Gesetzen leben dürfen. Und sie müssen die Vereine, die nationale, etwa türkische Interessen vertreten, in den Griff bekommen.
Und die Politik muss bei wirklichen Zukunftsfragen von den populistischen Symbolen wegkommen. Integration und Bildung, das gehört zusammen. Wir haben viele Migrantenkinder im Land. Die sind genau so intelligent wie österreichische. Aber alle Kinder müssen die gleichen Chancen bekommen. So schlicht dieser Satz klingt, so wenig ist er leider Realität.
Kommentare