Jugendarbeit muss erste Priorität werden

Kinder von Zuwanderern sind orientierungslos und leicht radikalisierbar. Da muss schnell etwas passieren.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Jugendarbeit muss erste Priorität werden

von Dr. Helmut Brandstätter

über die neue Studie zur Radikalisierung von Jugendlichen

Wie jugendliche Migranten in Österreich leben, weiß niemand so genau. Dass die Integration oft auch in der 2. Generation nicht funktioniert, konnte man vermuten. Um herauszufinden, woran das liegt, hat die Gemeinde Wien eine tiefgehende Studie beauftragt, die nun vorliegt und "Anlass zur Sorge gibt", wie der Verfasser Kenan Güngör sagt.

Nun sind Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren ihrem Alter entsprechend in einer schwierigen Phase und nicht gefestigt. Was passiert,wenn man sie alleine lässt, einem schwierigen Umfeld aussetzt oder an den Rand drängt, kann man hier nachlesen: Dann sind Gewalt und Radikalisierung ein willkommener Ausweg aus einer aussichtslosen Lage. Dass dabei die Religion, konkret der Islam, missbraucht wird, war zu befürchten. Im Bekenntnis zum Islam wird gleichzeitig Abwertung gegenüber anderen Religionen, Homophobie und Antisemitismus transportiert. Dass über ein Viertel latent gefährdet ist, selbst Gewalt auszuüben, ist schockierend, umso mehr, als die Studie im Zeitraum von November 2014 bis Februar 2015 erstellt wurde, also vor der großen Fluchtbewegung. Umgekehrt wird gezeigt, dass jugendliche Migranten auch deshalb so unsicher sind, weil sie sich nicht als Österreicher anerkannt fühlen, was viele aber sein wollen. Ausgrenzung führt zu Radikalisierung.

Immerhin, die Wiener Stadträtin Frauenberger will diese Studie zur Grundlage ihrer Arbeit nehmen. Das muss aber heißen, dass islamistische Jugendorganisationen überwacht und Radikalisierer verfolgt werden. Wir brauchen sicher mehr Geld für die Jugendarbeit, und die Gesellschaft muss es schaffen, den Verunsicherten die Vorteile unseres demokratischen, offenen und laizistischem Modells klarzumachen.

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