Die Griechen sollten Europäer bleiben

Die neue Regierung will auf Kosten europäischer Steuerzahler wieder Beamte einstellen. Nein, danke.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Der große Crash steht nicht bevor

von Dr. Helmut Brandstätter

über die neue griechische Regierung

Im Internet, wo Elvis lebt, Verschwörungstheorien blühen und Glücksritter ständig neue Formen der Abzocke versuchen, stirbt der Euro wieder einmal. Der große Crash stehe bevor, erklären selbst ernannte Propheten, und versuchen mit Gold oder anderen Anlagestrategien Geld zu verdienen.

Der große Crash steht nicht bevor, das wird auch der neuen griechischen Regierung nicht gelingen. Aber es besteht die Gefahr, dass der linke Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein rechtsextremer Koalitionspartner ihrem Land bald großen Schaden zufügen. Die Armut vieler Familien ist auch hier beschrieben worden, aber die neuerliche Einstellung von Beamten, die niemandem abgehen, wird da nicht helfen. Und eine Regierung, die mehr Geld ausgeben will, gleichzeitig aber geplante Privatisierungen verhindert, wird Investoren abschrecken. Wer aber soll die griechische Wirtschaft, die kaum konkurrenzfähig ist, in Fahrt bringen, wenn nicht ausländisches Kapital? Also gut, griechische Steuerzahler könnten mithelfen, aber von der Einführung effizienter Steuerbehörden haben wir noch nichts gehört.

"Die ökonomische und politische Elite hat Griechenland jahrelang ausgebeutet", erklärte der deutsche SPD-Chef Sigmar Gabriel, und meinte auch seine Parteifreunde. Das Versprechen, es besser zu machen, hat Tsipras den Wahlsieg gebracht. Dass er mit rechten Nationalisten regiert, war die erste Enttäuschung. Dass er sich an Putin anbiedert, hilft ihm nicht und eine Regierung ohne Frauen ist auch nicht europäischer Standard. Griechenland hat nur als Teil Europas eine Chance, aber die europäischen Steuerzahler werden beobachten, wofür ihr Geld ausgegeben wird.

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