Bodenstation Leben an Raumschiff Politik

Habt ihr noch alle Tassen im Schrank? Dieses freie Spiel der destruktiven Kräfte kennt nur Verlierer.
Josef Votzi

Josef Votzi

Szenen des leidigen Politik-Alltags: Vergangene Woche bat Christian Kern zum Parteien-Gipfel . Der SPÖ-Chef will mit Grün, Blau, Neos & Co Mehrheiten jenseits der kaputten Koalitionsehe ausloten. Die wöchentliche Ministerratssitzung ließ der Kanzler demonstrativ ausfallen. Unausgesprochene Botschaft: Mit den schwarzen Bremsern, die jetzt auch noch Neuwahlen vom Zaun gebrochen haben, geht nichts mehr. Das Resultat des Sechs-Parteien-Gipfels kann mit dem Ergebnis von Ministerratssitzungen der letzten paar Wochen gut mithalten: Keines. Es sei denn, man begnügt sich mit dem Bekenntnis: Es wird weiter geredet. Beim Ministerrat am Dienstag wurde davor und danach einmal mehr nur gestritten.

Bodenstation Alltagsleben an Raumschiff Politik: Eltern, Schüler und Lehrer wollen noch vor Ferienbeginn wissen, wann es mehr Freiraum im Schul-Alltag gibt. Firmen wie Magna, die schon mit dem Beschäftigungs-Bonus kalkulieren, können nicht mehr lange warten. Und im KURIER-Interview schlägt jetzt der Rektor der Uni Wien Alarm: Wenn es nicht noch vorm Sommer die zugesagte Uni-Milliarde und neue Uni-Zugangshürden gibt, fehlt es bald auch an anderen Unis an vielen Ecken und Enden. Als wären überfüllte Hörsäle und Mangelwirtschaft nicht genug. Ohne frisches Geld, warnt Uni-Rektor Heinz Engl, müssten die Unis allerorten auf Sparbetrieb umstellen.Das Schauspiel, das Rot und Schwarz derzeit bieten, ist nicht nur für Schulen, Unis und Jobsuchende unzumutbar. Es ist auch sinnlos: Niemand kann und will mehr hören, wer wann wie und warum wen blockiert habe – geschweige denn den Schiedsrichter im rot-schwarzen Blockade-Mikado spielen. Diese freie Spiel der destruktiven Kräfte kennt keine Sieger, sondern nur Verlierer – im Raumschiff Politik und in der Bodenstation Leben.

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