Keine Euphorie
Das Regime gewinnt Zeit, und wie eine politische Lösung aussehen kann, weiß weiterhin niemand.
Die an sich faden UN-Generalversammlungen erhielten heuer Würze. Am Rande wurde nun doch eine härtere Syrien-Resolution gezimmert, und der Schmusekurs der iranischen Mullahs zeigte auch in den USA Wirkung – Mitte Oktober soll über das iranische Atomprogramm neu verhandelt werden.
Zum Ersten: Der Text zwingt Damaskus zur Verschrottung seiner C-Waffen. Gut so. Sollte Machthaber Assad dabei aber tricksen, muss er nicht automatisch mit einem Militärschlag rechnen, dazu wäre eine neue Resolution notwendig. Also eine Drohung mit einer Drohung. Das syrische Regime gewinnt Zeit, und wie eine politische Lösung aussehen kann, weiß weiterhin niemand.
Und der Iran? Hier darf man optimistischer sein, da Teheran endlich die lästigen Sanktionen loswerden will und zu Kompromissen bereit sein könnte. Doch darauf setzte der Westen seit Jahren – bisher vergebens.
Resümee: Im Big Apple reiften einige Früchte der Diplomatie, sie könnten aber auch schnell zu faulen beginnen.
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