Wien, du geile Olympiastadt!

Olympische Sommerspiele in Wien? Und ich dachte immer, der Fasching beginnt schon am 11. 11. – und nicht am 12. 12. Gut, die 80.000 Volunteers wird man schon irgendwo auftreiben. Wenn’s sein muss halt unfreiwillig. Man könnte bei der patriotischen Massenkundgebung namens Schladminger Nachtslalom noch mehr Obstler in den Jagatee leeren und dann die Leute einen Wisch unterschreiben lassen.

Sonst hat ja Wien alles, was fulminante Spiele garantiert. Ganz abgesehen von der dem Wiener in die Wiege geschmetterten Freundlichkeit. Wir haben die Stadthalle! Na gut, die hat schon 2005 internationale Schlagzeilen gemacht, nachdem während der Eishockey-WM das Eis geschmolzen war. Bei Sommerspielen braucht man kein Eis, sondern eh Wasser. Und dafür haben wir das Stadthallen-Bad! Bis 2024 könnte das Leck, aus dem derzeit Wasser ausrinnt, schon gefunden sein, sofern man noch ein paar Euro hineinrinnen lässt.

Wir haben das Ernst-Happel-Stadion! Das hat eine Laufbahn, auf der man keine Hindernisse aufzustellen braucht, weil sie schon eingebaut sind. Es fasst nicht einmal 50.000 Menschen, was eine familiäre Eröffnungsfeier garantiert. Und es war für die Fußball-EM 2008 renoviert worden. Für ein Finale der Champions League ist es zwar zu klein, zu alt, zu unpraktisch, aber Olympia hat ja was Antikes. Abgesehen davon verfügt es über eine Rasenheizung. Der Klimawandel ist heimtückisch.

Wir haben das Dusika-Stadion! Dieses Radsport-Juwel wurde neulich um ein paar Milliontscherln rausgeputzt. Man wollte es nicht nur wegen der absurden Vision, partout eine moderne Mehrzweckhalle zu errichten, zum alten Asbest werfen. Immerhin wird dort Unterhaus-Hallenfußball vom Feinsten geboten.Wien hat alles, was eine Sportstadt braucht! Damit unsere bis 2024 endgültig verfetteten Enkerln, die dann anstelle der täglichen Turnstunde gar keinen Sportunterricht mehr haben werden, voll Stolz verkünden können: "Pfffo! Der Olympia-Burger beim Macky is’ geil!"