Neues Büro, neue Kultur, neues Spiel

Sandra Baierl

Sandra Baierl

Die Arbeitswelt verändert sich und mit ihr die Büromodelle - Mitarbeitern macht das vielfach Angst.

von Mag. Sandra Baierl

über neue Büros als neue Chance

Seit Jahren werden neue Arbeitsformen diskutiert, wird versucht, einer neuen Realität beizukommen, die so aussieht: In vielen Firmen gibt es Konferenzräume, die nur selten genützt werden. Gibt es Schreibtische, die oft leer stehen, weil Mitarbeiter auswärts arbeiten oder von daheim. Es gibt dicke Mauern rund um Vorgesetzte, die Macht signalisieren und Abgrenzung bedeuten. Die Kommunikation schwächelt, weil sie durch Betonwände unterbunden wird. Firmen sind zunehmend mit komplexen Problemstellungen konfrontiert, die nur im Team und gemeinsam zu lösen sind.

Angst wovor?

Die Arbeitswelt verändert sich und mit ihr die Büromodelle. Dass die Kommunikation und das Miteinander in einem Büro ohne Wände gefördert wird, darf man Organisationsexperten durchaus glauben. Ebenso, dass eine gute Ausstattung Schall dämpft und Lärm nicht zum Problem wird.

Trotzdem: Großraum gefällt den wenigsten, Großraum wird vor allem vom mittleren Management abwärts abgelehnt. Das Bedürfnis nach Abschottung ist groß, ebenso die Furcht, Raum und Privatheit zu verlieren (warum eigentlich?). Dabei hat Open Office, so meine Erfahrung, auch gute Seiten: Gemeinschaft, mehr Austausch, bessere Zusammenarbeit.

Neue Bürokonzepte sind ein Wagnis. Sie sind der Versuch, veränderten Bedingungen nachzukommen. Dafür braucht es eine Offenheit der Mitarbeiter und die Bereitschaft, sich auf ein neues Spiel einzulassen.

P.S.: Es ist kein Geheimnis, dass Journalisten ab und an Geschichten aus ihrem Umfeld aufgreifen. Es ist auch kein Geheimnis, dass der KURIER im nächsten Jahr umziehen wird – und in den neuen Räumlichkeiten zu Großraumbüro und Newsroom schwenkt. Die Grafik rechts zeigt nicht die neuen Räumlichkeiten des neuen KURIER – daran wird noch gearbeitet :-)

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