150 Meter hoher Emu

Sprachpannen-Rückblick (II).
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Bei uns ist jeder willkommen.

von Guido Tartarotti

über die Sprachpannen des Jahres (II).

Hier kommt Teil 2 unseres traditionellen Sprachpannen-Jahresrückblicks. Fehler in den Medien sollten natürlich nicht passieren – andererseits schmuggeln sie unfreiwillig ein bisschen Humor zwischen die oft unerfreulichen Schlagzeilen.

„Für Aufregung sorgte im Waldviertel ein entlaufener Emu“, meldete die Krone. „Die Polizei verfolgte den 150 Meter großen Laufvogel“ (was die Aufregung verständlich macht). Vom „größten Lauchangriff der Geschichte“ schrieb der KURIER. Angreifender Lauch – ähnlich erschreckend wie 150 Meter hohe Vögel. Zu viel Lauch kann unangenehme Folgen haben: „Medien in den USA melden eine Scheißerei beim Kapitol“, schrieb der Tagesspiegel. Gerüchte, dass es sich dabei um die Angelobung handelt, blieben unbestätigt.

Apropos Scheißerei: „Rogan – Baby nach Shitstorm“ formulierte die Zeitung Österreich über einen ein wenig verstörenden Zusammenhang.

„Strache bestätigt Hochzeit mit Goethe-Zitat“, meldete ORF.at. Der FPÖ-Chef hat dann aber doch seine Braut geheiratet. Ebenfalls eine ORF-Meldung: „Friedhöfe befragen Kunden“. Angeblich hat sich kein Kunde beschwert.

In NÖ gründete ein Mann einen privaten Wachdienst und sah sich bald mit Vorwürfen konfrontiert, diese Gruppe könnte ein Sammelbecken von Rechtsextremen sein. Zu diesen Vorwürfen sagte der Mann laut KURIER folgendes: „Mir ist es egal, ob meine Frau von einem In- oder Ausländer begrabscht wird. Bei uns ist jeder willkommen.“ (Vermutlich nennt man das gelebte Integration.)

„Jetzt reiten die Lipizzaner durch den Burggarten“, schrieb Österreich – offenbar ein Beispiel für die Emanzipation der Pferde.

„Fast unverletzt überlebte ein Bub in Rauris einen Sturz aus dem Fenster seiner elterlichen Wohnung. Und das, obwohl er aus fünf Metern Tiefe auf ein geparktes Auto fiel“, lautete eine Meldung der Krone. Genauer betrachtet ist das weniger ein medizinisches, als ein physikalisches Wunder.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 20. und 22. Jänner sowie am 10. März im Theater am Alsergrund zu sehen, am 18. Jänner im Kabarett Niedermair, am 17. Februar in St. Pölten, Bühne im Hof und am 24. Februar im Kuga, Großwarasdorf.

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