Sensationell

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Für den Tourismus, für die Tirol-Werbung, aber auch für die Staatskasse ist das Weltcup-Spektakel Goldes wert.

von Wolfgang Winheim

über den Weltcupauftakt

Trotz Hirscher, trotz starker Leistung des schwachen Geschlechts, trotz Nationalfeiertag: Am Ötztaler Gletscher wurden ausländischen Hymnen gespielt. Weil Lara Gut und Ted Ligety den Ton angaben. Letzterer düst sofort zu seiner nächsten Ehrung nach New York. Denn:

Erstmals wird mit Ligety ein Skifahrer zum US-Sportler des Jahres gekürt. Nachdem gestern erstmals ein Gletscher-Rennen im US-Fernsehen übertragen wurde. So viele Reporter (498) und TV-Stationen (24) wie noch nie berichteten vom herbstlichen Auftakt des Rennwinters. Womit es mit Sölden doch einen österreichischen Sieger gab und die Diskussionen über die Sinnhaftigkeit des frühen Saisonstarts und die – hierzulande zugegeben manchmal überbewertete – Bedeutung des Skisports verstummen.

Für den Tourismus, für die Tirol-Werbung, aber auch für die Staatskasse ist das Weltcup-Spektakel Goldes wert. Obwohl die Vertreter der Skifirmen in der Gletschersonne die Schattenseiten anprangern: Sie sehen sich von ÖSV und FIS als Melkkühe missbraucht und drohen mit dem Ausstieg. Das tun sie zwar alle Jahre wieder. Hinsichtlich Sotschi 2014 aber proben sie den olympischen Ernstfall. Indem sie nicht proben. Soll heißen:

Die Ski-Firmen beschlossen in einem Akt von seltener Solidarität, erstmals auf sämtliche Materialtests vor (Olympia-)Ort zu verzichten. Schert keiner heimlich aus, wäre das nicht nur eine Premiere.

Es wäre eine Sensation.

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