Rot-Weiß-Rot neu: Artisten, Nixen, Attraktionen

Nadine Brandl wird Show-Schwimmerin in den USA.
Eine vor Olympia ausgebremste Wienerin wird US-Profi, eine Surfweltmeisterin wird Österreicherin.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Obwohl mehrfache WM-Finalistin, sah Brandl die Spiele von Rio 2016 nur im TV.

von Wolfgang Winheim

über Österreichs Wertigkeiten

"The Dream" heißt eine Wasserhow im mondänen Wynn-Hotel von Las Vegas. Dort geht für die Wienerin Nadine Brandl ein Traum in Erfüllung. Die Synchronschwimmerin wurde kürzlich in London geprüft und für brillant genug befunden, um bei der hochkarätigen Wassershow im Spielerparadies Las Vegas ein mit Turnern, Tänzern und Springern gespicktes Profi-Ensemble zu verstärken.

Fünf Mal wöchentlich (und das jeweils gleich zwei Mal an einem Abend) hat sich die 26-Jährige ab Oktober bei der Show zu bewähren. Mit diesem einem Jackpot gleichenden Las-Vegas-Engagement sind auch (ansonsten karg honorierte) Synchron-Nixen ein bissel finanziell aus dem Wasser, während Letzteres dem heimischen Schwimmverband eher bis zum Hals steht.

Österreichische Funktionäre konnte Brandl nicht so überzeugen wie die französische Ex-Weltmeisterin Virginie Dedieu, vor deren gestrengen Augen sie das Casting bestand. Obwohl mehrfache WM-Finalistin, sah Brandl die Spiele von Rio 2016 nur im TV.

Eine noch jüngere Wassersportlerin kann indes schon von Olympia 2020 träumen, sofern sich bis dahin hierzulande herumspricht, dass das Binnenland Österreich ab sofort über eine Ausnahmeathletin in den Meereswellen verfügt; und dass Wellenreiten 2020 in Tokio olympisch sein wird. Alexandra Rinder, die es 2014 und 2015 auf dem Bodybord zur jüngsten Doppelweltmeisterin der Surfgeschichte brachte, nimmt die österreichische Staatsbürgerschaft an.

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Surferin

Sie hatte vor 18 Jahren auf Teneriffa das Licht der (Insel-)Welt erblickt. Ihre Mama ist – eine Parallele zu ÖFB-Teamfußballer Martin Harnik – Hamburgerin, der Papa kommt wie jener von Harnik aus der Steiermark. Mikrofonträger benötigen jedenfalls nicht wie bei manch anderem eingebürgerten Sportler Fremdsprachenkenntnisse für Interviews mit der Modellathletin. Befragt, wie sie es schaffe, sich als allein reisender Teenager zwischen Südamerika und Hawaii durchzusetzen, antwortet Alexandra: "Steirerbluat ist koa Himbeersaft."

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