Gut gewickelt

Am Sölder Gletscher, dort, wo Marcel Hirscher und Benjamin Raich noch nie siegten, wird am 27. Oktober die Saison eröffnet. Wie der Skistart am ersten Tag mit Winterzeit hat vier Wochen davor auch der Medientag beim größten Ski-Produzenten Tradition.

Laut Atomic-Geschäftsführer Wolfgang Mayrhofer erzeugt das (im finnischen Besitz befindliche) Werk in Altenmarkt mit 350.000 Paar die meisten Ski weltweit. 120 jährlich beansprucht allein Hirscher. Nicht zuletzt wegen des Weltcupsiegers strömten auch heuer zig Reporter nach Altenmarkt. Die durften in der Fabrik zwar – aus Angst vor Betriebsspionage – nicht überall fotografieren, doch feststellen,

... dass die Rennläuferinnen noch fescher und die Schultern männlicher Atomic-Stars noch breiter geworden sind.

Speziell Abfahrer Max Franz sieht aus, als übernachte er in der Kraftkammer. Optische Vergleiche mit ausländischen Stallkollegen waren nicht möglich.

Der Schweizer Carlo Janka blieb in Zermatt. Dafür erschien sein neuer Trainer Walter Hlebayna – er ist Österreicher.

Slalom-Wunderkind Mikaela Shiffrin schickte per Video Grüße aus den USA – dafür kam ihr Trainer Alexander Hödl­moser. Er ist Österreicher.

Von ihm war zu erfahren, wie ernst es Bode Miller, 36, mit seinem Olympia-Comeback meint. Er trainierte im Sommer sowohl in Neuseeland als auch in Chile.

Bodes ehemals zähester Abfahrtsrivale Michael Walchhofer tauchte in neuer Funktion beim Presseempfang auf: Der Ex-Weltmeister ist Vizepräsident des österreichischen Skiverbandes, zu dem Hermann Maier ein nicht mehr ganz so inniges Verhältnis hat. Was ihren privaten Status betrifft, haben die beiden mehr Gemeinsamkeiten, ist doch auch Walchhofer Vater (von sieben Jahre alten männlichen) Zwillingen. Als solcher schmunzelt er bei der Vorstellung, wie sich der Hermann beim Wickeln seiner beiden fünf Wochen alten Dirndln anstellt.

Nach Sölden wird Maier allein schon wegen seines Jung-Vater-Stresses nicht kommen. Er ist der bis heute letzte Österreicher, der (2005) im Ötztal gewann.