Dann würden Marcel Koller und seine Auserwählten zu den Dodeln der Nation gestempelt werden

von Wolfgang Winheim

über eine mögliche Niederlage gegen Schweden

Wer sich nur oberflächlich für Sport interessiert, der muss nach dem Konsum mancher Medien annehmen, dass heute allein das Duo David Alaba & Marko Arnautovic gegen den FC Zlatan Ibrahimovic um die letzte WM-Chance kämpft. In Wahrheit spielt eine hochmotivierte Legionärs-E l f gegen die besten Ballathleten eines Landes, das Österreich immer wieder als Vorbild dient.

Schweden: 56 Prozent der Jugendlichen betreiben dort regelmäßig Sport. In Österreich sind es nur halb so viele. Doch Zahlen lassen sich bekanntlich auch anders interpretieren, wie im folgenden Vergleich zwischen Österreich und dem knapp zwei Millionen Einwohner mehr zählenden skandinavischen Sportparadies versucht wird:

Eishockey Schweden neuer Weltmeister, Österreich abgestiegen. 1:0 für Schweden.

Olympia-Bilanz London Acht Medaillen für Schweden, null für Österreich. 2:0!

Ski alpin Allein schon wegen Marcel Hirscher dicker rot-weiß-roter Punkt. 2:1!

Skispringen Nicht nur wegen Gregor Schlierenzauer Ausgleich zum 2:2, zumal Schweden über keinen einzigen weltcuptauglichen Springer verfügt.

Langlauf Die Schweden haben den längeren Atem. 3:2!

Tennis Weit und breit kein Björn Borg, kein Mats Wilander, ja sogar kein einziger Schwede unter den Top 100 – im Gegensatz zu Jürgen Melzer (Nummer 37). 3:3.

Handball Bei Olympia Silber, bei der WM aber (wie Österreich) nicht einmal dabei. Trotzdem: 4:3 für Schweden.

Ähnlich knapp könnte es am Freitag im Wiener Prater hergehen:

Sollte Österreich durch einen Glücksschuss in der letzten Sekunde gegen klar bessere Schweden siegen, würde jeder Fehlpass zuvor vergessen sein.

Sollte ein Offensiv-Spektakel dagegen unbelohnt bleiben und sich ein abgefälschter Freistoßball kurz vor Schluss ins österreichische Tor verirren, dann würden Marcel Koller und seine Auserwählten zu den Dodeln der Nation gestempelt werden.

Das wäre zwar ungerecht. Aber typisch für die heutige Medien-Zeit.

Kommentare