Spurensuche: Bares und Unwahres

Spurensuche: Bares und Unwahres
Bei der Admira werden die Schatten hinsichtlich doppelter Spielerverträge wieder länger.

Eigentlich müsste man sich die wackere Admira zum Vorbild nehmen. Eine junge sympathische Mannschaft, ein mitreißender Jungtrainer, ein Aufsteiger ganz oben. In der Außendarstellung: Ein Verein, der das Durchstarter-Image kultiviert und mittlerweile sogar zum Zuschauermagneten mutiert. Angesichts dieser fröhlichen Urständ' lassen sich diverse Schattenseiten leicht verdrängen. Wegzaubern jedoch nicht. Und die Schatten werden länger. Eigenwillige Abrechnungspraktiken samt dubioser Barauszahlungen im Büro mögen in der zweiten Liga State of the Art sein, im Zirkel der Top Ten des heimischen Profifußballs drückt die Bundesliga weniger gern ein Auge zu. Die Konsequenz der doppelten Vertragsgestaltung: Richard Trenkwalders Admira wurde im Sommer zur Rekordstrafe von 75.000 Euro verdonnert. Bis zur Entscheidung über die Berufung hat der Klubchef sein laut eigener Aussage "intelligentes Abrechnungsmodell" ausgesetzt. Intelligenz ist mitunter auch eine Frage der Betrachtung. Mittlerweile liegen dem KURIER Dokumente vor, die darauf hindeuten, dass Trenkwalder in der letzten Saison selbst bei seinem dritten Satellitenklub, SK Trenkwalder Schwadorf (NÖ-Landesliga), doppelte Verträge verteilte. Laut den vorliegenden Unterlagen hatte ein Spieler beispielsweise ein monatliches Netto-Fixum von 1500 Euro, auf dem Lohnzettel der Liechtensteiner Firma Trenkwalder Sports Management wurden jedoch lediglich 1050 Euro brutto ausgewiesen. Die Differenz? Bar aufs Handerl.

"Das ist ja nichts Illegales!"

Für diesen dritten Verein zeichnet Trenkwalders Sohn mitverantwortlich. Nils Trenkwalder mischt allerdings auch bei den Profis mit - er ist laut dem zentralen Vereinsregister neben Vater Richard einziges vertretungsbefugtes Organ des FC Trenkwalder Admira. Seltsam: Die Homepage des Bundesliga-Tabellenführers weist Ex-Admira-Boss Hans Werner Weiss seit Monaten als Vizepräsidenten aus, obwohl er keiner ist. Weiss - ein Vizekönig ohne Land? Sowohl Richard Trenkwalder als auch Hans Werner Weiss rechtfertigen sich auf Anfrage damit, dass man dieses vereinsrechtliche Versäumnis spätestens zu Weihnachten nachgeholt haben werde. Im Hintergrund zieht der Schattenmann längst wieder die Fäden: Weiss finanzierte im Sommer die Neuzugänge (u. a. Hosiner, Ouedraogo und Emin Sulimani), im Gegenzug sicherte sich der umtriebige Spediteur dafür Transferrechte. Auch so etwas sieht die Bundesliga gar nicht gern. Weiss: "Das ist ja nichts Illegales!"

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