Schule und der Rest des Lebens: Unter echten Männern

Schule und der Rest des Lebens: Unter echten Männern
Nicht jedes anonyme Telefonat, das du annimmst, ist ein Schuss ins Knie. Aber fast.

- Sind Sie der Glattauer? (lange Pause) Warum verteidigen Sie in Ihrer Ecke dauernd die Lehrer? -Lehreri n n e n, mein Herr, so viel Zeit muss sein. -Was? -Lehreri n n e n. Wir sind zu drei Viertel Frauen. In manchen Schultypen sogar zu 90 Prozent. Oder hat Ihr Enkelkind einen Volksschullehrer? Eben. Da wäre es doch völlig deplatziert, von Lehrern zu sprechen. Umgekehrt sagt man ja auch nicht Fußballerinnen, wenn man von Janko, Pogatetz und Co. spricht. -Von wem spricht? -Von unserer Fußballnationalmannschaft. Dem Vernehmen nach zu gut 90 Prozent Männer. -Aber ich meine alle Lehrer, auch die männlichen. -Dann erst recht Lehrerin, da steckt der Lehrer buchstäblich ja drin. Ich schreibe übrigens gern auch Österreicherinnen, wenn ich Österreicherinnen und Österreicher meine. Bei uns leben nämlich um 200.000 mehr Frauen als Männer, 51 zu 49 Prozent, quasi Frauenstaat. Aber fühlen Sie sich als männliche Österreicherin gern mitgemeint. - Mitgemeint? Ich hab's ja gewusst, mit einem Lehrer kann man nicht reden ... Es gibt viele weitere Argumente für die Verwendung der weiblichen Form im Sinne ausgleichender Ungerechtigkeit. Eines davon heißt Peter Rapp. Der sagte in einem News-Interview über seine Ziele im ORF. "Ich bin noch lange nicht müde und würde gerne wieder etwas machen. Es müsste aber zu meinem Alter und meiner Erfahrung passen. Wenn man mir einen sympathischen Minirock mit Ausschnitt hinzustellt, würden auch die Jungen dranbleiben." Deal, Herr Gärtner: Sobald Männer wie P. R. genug Licht ins Dunkel ihres Frauenbilds gebracht haben, schreibe ich wieder Lehrer, da bin ich dann eh Pensionistin.

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