Chow-Chow, altes Leben!

Thema Handyverbot. Ich sage ja so: Wenn je, sagen wir, fünf Große der Welt mit dem Ziel zusammengekommen wären, die Bevölkerungen dieser Welt geistig zu sedieren, um derweil ungestört ihre Sauereien durchziehen zu können, dann hätten sie folgendes Vorgehen beschlossen: a) die Einführung des Fernsehers b) die Einführung des PC und c) die Einführung des Mobiltelefons.

Fahr einmal Bus oder geh ins Kaufhaus. Oder eine Straße entlang. Ist nicht mehr wie früher. Alle haben einen dieser Touch-Trotteln in der Hand und agieren dabei wie die Zombies. Gehen nicht weiter, gehen nicht aus dem Weg, stehen nicht auf, setzen sich nicht hin, reagieren nicht, wenn du sie anredest. Starren auf ein 3,5-Zoll großes Viereck, blind für die richtige Welt, entrückt im Dickicht der Pixel.

Das ist das eine.

Das ganz andere ist ein Handyverbot an Schulen, wie es jetzt Thema geworden ist. Argument: Seit die Kids in den Pausen ta-ta-ta-ta-touchen, reden sie angeblich nicht mehr miteinander.

Hää? Und würden sie Bücher lesen? Würden sie denn dann miteinander reden? Und würden wir dann auch sagen: Bücher weg!? Sind Leseratten denn weniger Kommunikationsmuffel als app-Addicts? Fragen Sie mich: Fräulein Tochter, 10, ist eine solche Leseratte. Eben!

Den richtigen Umgang mit den Dingern sollte man den Kindern halt beibringen! Hielt kürzlich Tom, 12, ein Referat über Hunderassen und beamte dafür einen Panda(!) an die Wand.

- Und das ist ein Chow-Chow.

- Nein, Tom, das ist ein Panda.

- Oida. Ich hab Chow-Chow gegoogelt und das ist gekommen. Also ist das ein Chow-Chow.

Schließlich musste Tom doch zähneknirschend akzeptieren, einen Panda gegoogelt zu haben. Einen namens Chow-Chow ...

Unlängst klagte im kleinen Rahmen meine Lieblingsministerin: „Sie wissen ja gar nicht, wie oft ich bei einer internen Sitzung sagen muss: So und jetzt legen wir alle unsere Handys weg und hören der Ministerin zu.“ Fast hätte ich zu Claudia Schmied gesagt: So schauen unsere Gesetze halt leider auch aus. Hab ich mich aber nicht getraut.