Umwidmen
Wohnst du noch oder residierst du schon, fragt die Süddeutsche Zeitung. Denn in vielen deutschen Städten machen sich immer mehr hochpreisige Wohnungen breit. Damit sind nicht Villengegenden gemeint, die gibt es in vielen Städten. Vielmehr lässt sich heutzutage alles verkaufen, was unter dem Titel Immobilienanlage läuft, daher drängt immer mehr gehobener Wohnraum in den städtischen Bereich. Ausgewiesen für Betuchte, da andere es sich ja gar nicht leisten können.
Da ist es kein Wunder, dass auch in der Wiener Innenstadt bisher geltenden Preisobergrenzen gesprengt werden. Am Hohen Markt werden Penthousewohnungen um 27.500 Euro pro verkauft, die bisher teuersten Wiens. Unternehmer, Ärzte und Anwälte aus dem In- und Ausland greifen bei Top-Wohnungen zu, weniger um dort tatsächlich zu wohnen, als um das Geld sicher angelegt zu wissen.
Ermöglicht wird das auch durch die Umwidmung von Bürogebäuden zu Wohnungen. Während heute alles Abnehmer findet, was vier Wände hat, stehen in Wien viele Büros leer – und bieten Platz für Eigentumswohnungen, die sich dann teuer verkaufen lassen.
ulla.gruenbacher(at)kurier.at
Kommentare