VP-Tirol streitet/Prokop ins Parlament?

Daniela Kittner

Daniela Kittner

In Tirol gibt es bald mehr bürgerliche Parteien als Berggipfel.

von Dr. Daniela Kittner

über die Besonderheiten Westösterreichs

In Tirol gibt es bald mehr bürgerliche Parteien als Berggipfel. Während der Konkurrenzkampf bisher oft dazu führte, dass das bürgerliche Lager insgesamt wuchs, scheinen sich im Vorfeld der Landtagswahl die üblichen Streitereien zu Feindschaften zu vertiefen. Jüngstes Beispiel: Der frühere Landeshauptmann und amtierende Landtagspräsident Herwig van Staa ist bei der Wahl zum Landtags-Spitzenkandidaten in Innsbruck in der eigenen ÖVP beinahe durchgefallen. Von matten 17 Personen, die an der Parteisitzung teilnahmen, bekam er in geheimer Wahl nur sieben Stimmen (neun Enthaltungen, eine Gegenstimme). „Ein Zeichen für den schlechten Zustand der Tiroler ÖVP“, sagen Landes-Schwarze. Tatsächlich hat ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter mit starker Konkurrenz aus dem eigenen Lager zu rechnen: Fritz Dinkhauser und Fritz Gurgiser sowie eine Liste „Für Tirol“ wollen bei der Wahl 2013 antreten. Am meisten fürchten muss Platter eine weitere Abspaltung prominenter Bürgerlicher und (ehemaliger) ÖVP-Landespolitiker. Dem KURIER wird von „intensiven Gesprächen“ berichtet, eine Gegenpartei zu formieren. Die Motivation: Frust über die ÖVP und Enttäuschung über die Liste Frank Stronach s. Das Team Stronach ist in Tirol ein Sammelbecken von Rechtsabweichlern aus der FPÖ und für Bürgerliche kaum wählbar. Das Hauptproblem der bürgerlichen Abspalter: Sie haben bislang keinen Spitzenkandidaten, der sich die erwartbare Schlammschlacht mit der Stamm-ÖVP antun will.

Im Gegensatz zu Tirol hat Stronach in Niederösterreich eine Spitzenfrau , die sehr wohl Bürgerliche ansprechen kann: Karin Prokop, die Tochter der verstorbenen ÖVP-Innenministerin Liese Prokop. Kandidieren wird Prokop in Niederösterreich auf jeden Fall, wie sie sagt, es sei aber „noch offen, ob für die Landtagswahl oder bei der Nationalratswahl“. Prokop: „Die Entscheidung hängt davon ab, was dem großen Ziel – die Nationalratswahl – mehr nützt.“ Die Entscheidung falle erst, wenn der genaue Landtagswahltermin feststehe.

Kommentare