Stellen Sie sich vor, es gäbe keinen Bundespräsidenten und niemand würde den Unterschied merken

von Birgit Braunrath

über selbstöffnende Kuverts, die keine "richtigen Kuverts" sind

Stellen Sie sich vor, in Österreich gäbe es monatelang keinen Bundespräsidenten, und niemand würde einen Unterschied merken. – Absurd.

Stellen Sie sich vor, eine Wahl müsste wiederholt werden, weil das Öffnen der Wahlkartenkuverts nicht überall regelkonform erfolgt sein soll, und dann würden bei der nächsten Wahl die Kuverts von selbst aufgehen. – Genial.

Stellen Sie sich vor, ein Kuvert-Branchen-Experte erklärte daraufhin, dass es sich bei den gegenständlichen Wahlkartenkuverts gar nicht um „richtige Kuverts“ handle. – Das wäre zu lächerlich.

Und stellen Sie sich weiter vor, beim vorangegangenen Wahlkampf hätte ein Kandidat bei Wahlkartenwählern schlechter abgeschnitten und dieser regte nun an, „einvernehmlich auf die Briefwahl zu verzichten“, also so, als würde ein Eckball-schwaches Fußballteam fordern, einvernehmlich auf die Eckball-Regel zu verzichten. – Das glaubt jetzt aber keiner mehr.

Nehmen wir an, das alles wäre wahr. Dann sollte irgendjemand ein Machtwort sprechen, vielleicht der Bundespräsident. Ach so, den gibt es ja nicht.

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