Radfahrer II

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gibt rücksichtslose Radfahrer, so wie es rücksichtslose Autofahrer gibt.

von Guido Tartarotti

über Radfahrer

Unser Leser Wilfried K. ärgerte sich über die am Sonntag hier abgedruckte Glosse „Radfahrer“, in der Freude darüber geäußert wurde, dass immer mehr Menschen mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren: Man solle Radfahrer nicht verherrlichen, schließlich gebe es unter ihnen Rücksichtlose und Undisziplinierte.

Da hat Wilfried K. recht. Ja, es gibt rücksichtslose und undisziplinierte Radfahrer, so wie es rücksichtslose und undisziplinierte Autofahrer gibt (und Fußgänger, Linkshänder, Anwälte, Tiroler, Kaffeetrinker, Fußballfans und Dostojewski-Leser – zusammengefasst: Menschen). Das Problem mit den rücksichtslosen Radfahrern ist ja kein Problem mit dem Fahrradfahren, sondern mit der Rücksichtslosigkeit. Rustikal ausgedrückt: Der Fahrradtrottel ist kein Trottel, weil er Rad fährt – sondern weil er ein Trottel ist. Er ist es auch dann, wenn er nicht Rad, sondern Auto fährt oder ganz etwas anderes tut. Die Tatsache, dass das Fahrrad auch von Trotteln benutzt wird, macht es noch nicht zu einem schlechten Verkehrsmittel.guido.tartarotti@kurier.at

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