Immer, wenn es kalt ist (II)

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gibt viel mehr ,arme alte Frauen', als man glaubt. Man muss sie nur sehen.

von Guido Tartarotti

über das Armsein und die Kälte (Teil 2).

Unlängst wurde an dieser Stelle von zwei Gymnasiasten erzählt, die aus einer Laune heraus „etwas Gutes tun“ wollten und eine einsame, sehr arme alte Frau besuchten. Und die nach diesem Besuch nicht das erwartete wohlige Gefühl der Selbstzufriedenheit konsumieren durften, sondern in erster Linie Entsetzen und Scham verspürten – niemals hatten sie sich vorstellen können, dass Menschen in Österreich in solcher Armut lebten.

Inzwischen meldeten sich Leser, die der alten Frau helfen wollen, was sehr nett, aber nicht mehr möglich ist. Die Geschichte trug sich, wie im Text zu lesen, 1986 zu, also vor 32 Jahren, und die alte Frau war damals schon sehr alt.

Aber jedem, der „etwas Gutes tun“ möchte, sei gesagt: Es gibt auch heute viele Gelegenheiten dazu. Man kann Hilfsorganisationen unterstützen (zum Beispiel die „Gruft“). Oft würde es schon reichen, nicht wegzuschauen. Wenn jemand hilflos in einer U-Bahn-Station auf dem Boden liegt oder im Freien zu erfrieren droht. Es gibt viel mehr „arme alte Frauen“, als man glaubt. Man muss sie nur sehen.

Info: Caritas-Kältetelefon: 01 480 45 53 - rund um die Uhr besetzt

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