,Groß war die Leistung nicht, aber wir sind zufrieden.'

von Guido Tartarotti

über Fußball und das Prinzip Österreich

Immerhin, die Fußballnationalmannschaft schaffte es gegen Uruguay, schlecht zu spielen und zu gewinnen (früher war es oft eher schlecht spielen und verlieren). Jetzt geht es darum, taktische Lehren zu ziehen. Zum Beispiel: Unnötige Ballverluste vermeiden (die nötigen sind schlimm genug); Ball und Gegner laufen lassen (selber lieber sitzen oder liegen, das spart Kraft); keine Bälle verschenken (lieber behalten oder wenigstens verkaufen); hoch stehen (Stelzen?), tief stehen (eingraben?); früh attackieren (am besten in der Nacht vor dem Spiel, da schläft der Gegner, damit rechnet er nicht); Eigenfehler vermeiden (lieber auf Fremdfehler warten); den freien Mitspieler suchen (zur Not muss man sie halt freibekommen, auf Kaution oder mit Fußfessel).

Oft heißt es nachher: Wir haben unglücklich gespielt. Ja fix, dann soll der Teamchef halt nur glückliche oder zumindest zufriedene Spieler aufstellen!

„Groß war die Leistung nicht, aber wir sind zufrieden“, sagte Herbert Prohaska im ORF. Kann man das Prinzip Österreich schöner auf den Punkt bringen?

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 20. November in der Kulisse Wien, am 2. Dezember im Theater am Alsergrund und am 9. Jänner 2018 im Orpheum Wien zu sehen.

Kommentare